Die Frage der Sünde wird nie mehr neu aufgerollt werden, da Christus sie ein für alle Mal geklärt hat

Als der Herr auf die Erde kam, kam er, um die schreckliche Frage der Sünde ein für alle Mal zu klären. Er wird ein zweites Mal kommen: „Ebenso wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht, so wird auch der Christus, nachdem er einmal geopfert worden ist, um vieler Sünden zu tragen, zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde erscheinen zur Errettung“ (Heb 9,27.28). Er kommt wieder, aber nicht, um ein zweites Mal zu leiden; nicht, um sich der Frage der Sünde ein zweites Mal zu klären, sondern „ohne Sünde [getrennt von der Sünde] zur Errettung“. Er kommt wieder, um die Seinen in die Fülle der Errettung einzuführen, um sie aus den Umständen zu erretten, aus dem Leid, dem Tod dieses Schauplatzes, so wie er sie bereits von dem Gericht errettet hat.

Der Hohepriester Israels ging am großen Versöhnungstag innerhalb des Vorhangs und die ängstlichen Blicke des Volkes waren auf den Eingang der Stiftshütte gerichtet. Käme er nicht heraus, stürbe er in der Gegenwart Gottes, wäre ihre Hoffnung dahin; das Blut wäre nicht angenommen; ihre Sünden blieben auf ihnen. Doch dann bewegen sich die Falten des Vorhangs am Eingang der Stiftshütte; Zehntausende atmen auf; die ängstliche Stunde der Ungewissheit ist vorüber. Ihr Hoherpriester erscheint; Gott hat das Blut angenommen. Weil er lebt, leben auch sie.

Unsere Herzen erfüllt nicht die ängstliche Erwartung: „Ist er angenommen?“ Unsere Erwartungen sind mit diesem großen Wort verbunden: Errettung. Wir warten darauf, dass er wiederkommt, nicht, um wie die Hohenpriester, die damals aus dem Allerheiligsten herauskamen, wieder Blut in die Gegenwart Gottes zu bringen, sondern um uns selbst in das Vaterhaus zu bringen, in die Fülle von Auferstehung und Freude; er wird „zum zweiten Mal denen, die ihn erwarten, ohne Sünde [abseits der Frage der Sünde] erscheinen zur Errettung“.

Zwar erwarten ihn einige mit tieferer Liebe und größerer Sehnsucht als andere; aber alle, für die er gestorben ist, erwarten ihn, und für sie alle wird er schon bald erscheinen zur Errettung. Dann, lieber christlicher Freund, werden wir tiefer erkennen und bewundernder miteinander darüber sprechen, welchen Wert das kostbare Blut Christi hat.

„Dem, der uns liebt und uns von unseren Sünden gewaschen hat in seinem Blut und uns gemacht hat zu einem Königtum, zu Priestern seinem Gott und Vater: Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht von Ewigkeit zu Ewigkeit! Amen“ (Off 1,5.6).