Wir Christen sind mit Christus gestorben, mit Christus auferstanden sowie auferweckt und mitsitzend in den himmlischen Örtern. Wir sind, im Bild gesprochen, durch das Rote Meer gezogen, haben den Jordan überquert und sind im verheißene Land. Doch so wie das irdische Volk Israel in Gefahr stand, das, was Gott ihnen geschenkt hat, nicht zu verwirklichen, so ist es auch bei uns Christen.

Als das Volk Israel durch das Rote Meer gezogen war und sich in der Wüste befand, gab es solche, die sich nach Ägypten zurücksehnten und sogar dahin zurückkehren wollten (4. Mo 11,5.18; 14,3.4). Gott hatte sie aus der Knechtschaft befreit – und doch zog es sie dahin zurück. Wir sind aus der Macht Satans und der Sünde befreit und aus dem gegenwärtigen Zeitlauf herausgenommen und doch kann es geschehen, dass wir nach einiger Zeit wieder anfangen, mit der Sünde zu liebäugeln (Röm 6). Die Gefahr ist hier die Lust des Fleisches.

Als das Volk Israel über den Jordan gezogen war, gab es einige, die am liebsten gar nicht über den Jordan gehen und jedenfalls nicht im Land wohnen wollten – die zweieinhalb Stämme, die sich außerhalb des verheißenen Landes zur Ruhe ließen, weil sie viel Vieh hatten (4. Mo 32,5). Wir sind mit Christus auferweckt und in die Auferstehungswelt versetzt, und doch kann es geschehen, dass wir auf das Irdische und nicht auf das Himmlische sinnen (Kol 3,1–5). Die Gefahr sind die profane Dinge der Erde, die uns für das Wesentliche blind machen.

Als das Volk Israel das Land eroberte, gab es solche, die keinen Mut aufbrachten, um gegen die Kanaaniter zu kämpfen (Ri 1,19ff.). Sie vertrieben sie nicht und setzen nicht ihren Fuß auf den Boden des verheißenen Landes. Wir Christen sind in Christus in die himmlischen Örter versetzt (Eph 2,6), und gesegnet mit jeder geistlichen Segnung. Bei dem Verstehen und besonders bei dem Verwirklichen dieser Segnungen gibt es Kampf mit den geistlichen Mächten der Bosheit in den himmlischen Örtern (Eph 6,10ff.). Schnell kann es geschehen, dass wir nicht „bestehen“ und nicht „widerstehen“ und nicht zu „stehen“ vermögen (Eph 6,11.13). Die Gefahr ist, dass wir den Kampf scheuen und lieber ein beschauliches Christenleben führen.

Der Feind möchte erreichen, dass wir ein Leben in der Sünde führen. Er will die bösen Dinge dieser Welt zu unserem Lebensprogramm machen (doch wir sind mit Christus gestorben!) Wenn ihm das nicht gelingt, dann will er uns wenigstens mit den nichtigen Dingen dieser Erde beschäftigen (doch wir sind mit Christus auferweckt!). Wenn ihm das auch nicht glückt und wir als himmlische Christen leben wollen – dann wird er gezielte Angriffe gegen uns fahren. Dann fliegen die feurigen Pfeile des Bösen hageldicht. Er will uns innerlich verstören, so dass wir den Mut verlieren, als himmlische Christen zu leben und würdig der Berufung zu wandeln, mit der wir berufen worden sind (doch wir sind mitsitzend!).