Daniel war bereit, Botschaften des Gerichts zu überbringen. Das tat er in Daniel 4. Das hat er im Blick auf die Weltreiche schon vorher getan (Dan 2); und auch nach dem Ereignis in Kapitel 4 schweigt Daniel nicht und kündigt Gericht an (z.B. bei Beltsazar).

Aber er spricht nicht einfach von Gericht über den Baum und überlasst Nebukadnezar die Anwendung oder redet um den heißen Brei, sondern er macht ganz klar, dass es um ihn ging (so auch schon in Kap. 2,38). Darin ähnelt er Nathan, der auch einem Herrscher, nämlich David, gesagt hatte: „Du bist der Mann.“

Doch damit nicht genug. Daniel sprach nicht nur von Gericht, sondern er gab auch einen Rat. Und dieser Rat hatte es in sich: Nebukadnezar soll mit seinen Sünden brechen. Daniel redet also auch über die Ursache des Gerichts und bringt dadurch noch mehr Klarheit in die Gerichtsbotschaft hinein.

Der Traum Nebukadnezars kam von Gott. Das war die Offenbarung Gottes. Diese Offenbarung sollte Daniel verständlich machen. Diese Aufgabe haben wir grundsätzlich auch. Wenn die Menschen das ablehnen, dann wartet Gott doch noch oft mit seinem Gericht. So war es hier. Es geschah nach dem Wort: „Lass ihn noch dieses Jahr!“ Doch nach einem Jahr kam das Gericht: Nebukadnezar verlor seinen Posten und seinen Verstand.