3. Die Vollkommenheit seiner Hingabe und Unterordnung

„Seine Locken sind herabwallend, schwarz wie der Rabe.“

Das schwarze Haar spricht von Jugend und Kraft. Das Haar ist dann schwarz, wenn der Alterungsprozess noch nicht eingesetzt hat (Pred 11,10 Anm.). Mit seiner ganzen Kraft weihte sich der Herr Jesus seinem Gott. In dieser Weihe gab es kein Abnehmen, kein Schwächerwerden. Die Hingabe des Herrn Jesus an seinen Gott war von Anfang bis Ende vollkommen. Sie fand sogar ihren höchsten Ausdruck am Ende seines Lebens, am Kreuz. Selbst auf seinem Weg zum Kreuz konnte er sich noch „das grüne Holz“ nennen (Lk 23,31).

Obwohl Satan alles aufgeboten hatte, um ihn mürbe zu machen und von seinem Weg der Hingabe abzubringen, ließ er sich nicht aufhalten. Sein Kreuz tragend ging er hinaus und legte sich auf Golgatha aus eigenem Antrieb auf den Altar Gottes, um sich dort selbst ohne Flecken Gott zu opfern. Äußerlich mochte man ihn für einen 50jährigen halten, weil sein Aussehen durch Leiden entstellt war. Aber in seinem Inneren war seine Hingabe nicht einen Deut geringer als zu dem Zeitpunkt als er gesagt hatte: „Siehe, ich komme, um deinen Willen, o Gott, zu tun“ (Heb 10,7).

Dürfen wir, die wir alle in unserem Leben Zeiten abnehmender Liebe und geistlicher Schwäche kennen, nicht auch hier wieder seine Vollkommenheit anerkennen?

Heute steht dieser Geliebte gleichsam mit „Locken voll Tropfen der Nacht“ (Hld 5,2) vor deiner Tür, weil in dieser Welt, die ihn verachtet, immer noch kein Raum ist, außer bei denen, die ihn lieben. Willst Du ihn auch vorbeigehen lassen wie die Braut im Hohenlied? Oder willst Du ihn einlassen und Gemeinschaft mit ihm haben? Dann wird er dir etwas von seiner Vollkommenheit zeigen, dann werden seine Locken deine Blicke fesseln und Du wirst zu ihm sagen: „Herr Jesus, ich danke dir, dass du mich so geliebt und dich selbst für mich hingegeben hast.“