Gott hatte Seinem Volk in 3. Mose 23 und in 5. Mose 16 klare Anweisungen über die bestimmten Festtage gegeben, die sie als heilige Feste regelmäßig begehen sollten. Vielleicht kann man die Unterschiede zwischen diesen beiden Kapiteln darin sehen, dass in 3.Mose – „dem Buch der Priester“ – die vollständigen Heilswege Gottes mit den Menschen und besonders auch mit Seinem irdischen Volk besonders unter dem Gesichtspunkt angeordnet wurden, wann diese Feste stattfinden sollten.

In 5. Mose – „dem Buch für das ganze Volk“ – werden die drei Haupt-Feste Passah, Fest der Wochen und Laubhüttenfest (Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft) unter dem Gesichtspunkt vorgestellt, wo sie stattfinden sollten, nämlich an dem Ort, den der HERR dazu erwählen würde, um Seinen Namen dort wohnen zu lassen. Wir wissen aus der Geschichte des irdischen Volkes, dass dies Jerusalem, die Stadt des großen Königs, war.

Als Jerobeam König über Israel wurde, hatte er gewissermaßen mit seiner ersten Amtshandlung einen absoluten Affront gegen diese Anordnungen Gottes begangen. Aus rein menschlichen Überlegungen heraus errichtete er zwei goldene Kälber und stellte eines davon im Norden (Dan) und das andere im Süden (Bethel) seines Zehnstämme-Reiches auf, damit sein Volk es bequemer hätte, dem angeordneten Gottesdienst nachzukommen. Und das Laubhüttenfest feierte er nicht im siebten, sondern im achten Monat. Damit verstieß er sowohl gegen das wann als auch gegen das wo der Anordnungen Gottes für das Feiern dieser bestimmten Feste.

Das war in den Augen Gottes eine schlimme Sünde! Und das besonders Tragische daran war, dass bei 15 von 18 Nachfolgern auf dem Königsthron Israels genau diese Sünde immer wieder ganz besonders erwähnt wird. Dieses schlimme Handeln Jerobeams nahmen sich von Generation zu Generation fast alle seine Nachfolger ganz bewusst zum Vorbild für ihr eigenes böses Handeln. So wie Gottes Wort es an diesen vielen Stellen schildert, scheint es für jeden von ihnen eine persönliche Entscheidung gewesen zu sein, diese Sünde bewusst weiter beizubehalten.

Weil diese böse Tat so auffallend häufig in Gottes Wort wiederholt wird, sollen die einzelnen Könige Israels mit der Bestätigung ihrer Sünde kurz angeführt werden, diese leider fast lückenlose Aneinanderreihung von König auf König wirkt mit aller Eindringlichkeit auf unser geistliches Empfinden:

  • Nadab 1. Kön 15,25+26
  • Baesa 1. Kön 15,33+34
  • Ela
  • Simri 1. Kön 16,18+19
  • Omri 1. Kön 16,25+26
  • Ahab 1. Kön 16,31
  • Ahasja 1. Kön 22,53
  • Joram 2. Kön 3,3
  • Jehu 2. Kön 10,28–31
  • Joahas 2. Kön 13,2+6
  • Joas 2. Kön 13,10+11
  • Jerobeam 2. Kön 14,23+24
  • Sekarja 2. Kön 15,8+9
  • Sallum
  • Menachem 2. Kön 15,17+18
  • Pekachja 2. Kön 15,23+24
  • Pekach 2. Kön 15,27+28

Und wie eine Art Zusammenfassung und Schlussresümee folgt in 2. Kön 17,21+22 dann noch diese Sünde als eine Begründung dafür, dass Israel in die assyrische Gefangenschaft weggeführt wurde.

Gott wollte durch diese Feste Sein irdisches Volk immer wieder einigen, wenigstens drei Mal im Jahr sollte es in Jerusalem zusammengeführt werden; und das wurde durch diese schlimme Handlung Jerobeams zerstört. Deshalb wollen wir diese traurige Wiederholung dieses bösen Tuns in all ihrem Gewicht zu uns reden lassen! Fragen wir uns, ob wir heute im Blick auf unsere Verantwortung vor Gott wirklich da, wo es um das Nahen zu Ihm geht, in allem nach Seinen Gedanken fragen und sie verwirklichen. Wir haben heute keine geweihten Stätten mehr, keine Tempel, keine Feste, Neumonde oder Sabbate mehr (Kol 2,16.17), aber wir haben höhere geistliche Wahrheiten im Blick auf diese Dinge. Und wir lernen aus der Sünde Jerobeams, wie sehr es Gott beleidigen muss, wenn wir meinen, unsere eigenen Gedanken da mit hineinbringen zu können, und welche traurigen und ernsten Folgen daraus entstehen können. Und lasst uns auch daraus lernen, dass die Freiheiten, die wir heute zu meinen haben und die wir uns gestatten, von unseren nachfolgenden Generationen wohl nie wieder zu dem ursprünglich von Gott Gegebenen zurückgeführt werden.