Die zehn Plagen über Ägypten hatten nicht nur eine Wirkung auf den Pharao, sondern auch auf den Glauben Moses. Nachdem Mose seine erste Botschaft an den Pharao gerichtet hatte, und diese nichts ausgerichtet, sondern für die Israeliten alles nur noch schlimmer gemacht hatte, war Moses Reaktion Enttäuschung und Ungeduld. „Herr, warum hast du so übel an diesem Volk gehandelt, ... du hast dein Volk durchaus nicht errettet“ (2. Mo 5,22–23). Und das, obwohl Gott schon angekündigt hatte, dass der Pharao sie nicht direkt ziehen lassen würde.

Doch als er mit seiner letzten Botschaft beim Pharao immer noch auf taube Ohren stieß, lesen wir von ihm: „Und er ging von ihm hinaus in glühendem Zorn“ (2. Mo 11, 8). Im ersteren Fall machte Mose sich den Unglauben des Volkes zu eigen und sein Unmut richtete sich gegen Gott. Im letzteren war er in völligem Einklang mit den Gedanken Gottes und sein Zorn richtete sich gegen den Pharao.

Was hatte diesen Wechsel bei Mose bewirkt? Sicher die Erfahrungen, die Mose mit seinem Gott gemacht hatte. Auf Moses Geheiß kamen und gingen die Plagen über Ägypten, er spürte deutlich wie Gott für Israel kämpfte.

Im ersten Fall hatte er Gott vorgehalten: „Warum doch hast du mich gesandt?“ Die Ablehnung des Pharao hatte er als persönliche Niederlage empfunden. Er suchte noch etwas seine Ehre. Aber jetzt, als er merkte, dass Gott alles in die Hand genommen hatte, und seine ganze Allmacht in den Plagen entfaltete, wurde er selbst ganz klein und empfand die Hartnäckigkeit des Pharao als Affront nicht gegen seine Autorität sondern gegen die Autorität und Ehre Gottes.