Es ist nicht leicht, eigene Bedenken oder Sorgen hintenanzustellen und doch eine gewisse Anweisung auszuführen, von der wir erkannt haben, dass der Herr sie uns gibt. Doch genau das tun Petrus und Ananias in den beiden Situationen, die wir uns nun ansehen wollen.

Ananias hatte sicherlich mit Furcht davon vernommen, das Saulus nach Damaskus kommen würde, um auch dort gegen die Christen vorzugehen. Und nun geschah für den gottesfürchtigen Ananias das Undenkbare: Der Herr sendet ihn zu gerade diesem Saulus (Apg 9,11). Das muss für Ananias beinahe wie sein eigenes Todesurteil vorgekommen sein. Weder was auf der Straße nach Damaskus mit Saulus geschehen war (Apg 9,1–9), noch was der Herr mit Saulus noch vor hatte war Ananias bekannt.

Wie hätten du und ich da reagiert? Wie wären wir mit unseren Bedenken und Gefühlen umgegangen? Wenn wir auch nicht in dieselbe Situation wie Ananias kommen, dann doch in eine, die für uns in dem gleichen Maß gefährlich erscheint. Ananias äußert seine Bedenken und schüttet sein Herz vor dem Herrn aus. Aber nicht vorwurfsvoll, nicht rebellisch. Auch wir dürfen unsere Bedenken ihm sagen. Ausschlaggebend aber ist, wie wir danach weitermachen. Ananias hatte seine Bedenken geäußert und in seiner Güte gibt der Herr seinem Knecht eine Antwort. Wie gefährlich der Auftrag auch sein mochte, der Knecht macht sich schließlich auf das Wort seines Herrn gehorsam auf den Weg.

In Lukas 5 sehen wir, wie der Herr dem Petrus am helllichten Tag die Anweisung gibt, auf den See zu fahren, um zu fischen. Die Anweisung war in diesem Fall nicht gefährlich wie bei Ananias. Ein erfahrener Fischer hätte sie höchstens für dumm, sinnlos und aussichtslos gehalten. Am Tag zu Fischen widersprach jeglichem gesunden Fischer-Verstand. Jeder wusste, dass Fische in der Nacht an die Oberfläche kommen und so gefangen werden können. Petrus wusste das, auch wenn er gerade eine ganze Nacht erfolglos gefischt hatte. Wie viel sinnloser musste es jetzt am Tag sein?! Und wie reagiert er? Auch er äußert seine Bedenken: „Meister, wir haben uns die ganze Nacht hindurch bemüht und nichts gefangen...“. Doch dann fügt er den entscheidenden Satz hinzu: „..., aber auf dein Wort hin will ich die Netze hinablassen.“ (V.5). Wie dumm, sinnlos und aussichtslos die Anweisung auch scheinen mochte – das Wort seines Meisters war im genug.

Beide Männer bekommen einen Auftrag. Beide verstehen ihn nicht. Für Ananias ist er brand-gefährlich, für Petrus dumm, sinnlos und aussichtslos. Beide äußern ihre Bedenken und beide gehen trotzdem. Beide dürfen Gottes wunderbares Handeln sehen. Ihr Verhalten und der Ausgang beider Situationen darf auch uns anspornen, unserem Herrn zu vertrauen und zu gehorchen, auch wenn wir ihn nicht verstehen.