Ich suchte den HERRN, und er antwortete mir; und AUS ALLEN meinen Beängstigungen errettete er mich. Sie blickten auf ihn und wurden erheitert, und ihre Angesichter wurden nicht beschämt. Dieser Elende rief, und der HERR hörte, und AUS ALLEN seinen Bedrängnissen rettete er ihn. Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten, und er befreit sie. Schmecket und sehet, dass der HERR gütig ist! Glückselig der Mann, der zu ihm Zuflucht nimmt. Die Augen des HERRN sind auf die Gerechten gerichtet,
und seine Ohren auf ihr Schreien; Das Angesicht des HERRN ist gegen die, welche Böses tun, um ihr Gedächtnis von der Erde auszurotten. Sie (d.h. die Gerechten) schreien, und der HERR hört, und AUS ALLEN ihren Bedrängnissen errettet er sie. Nahe ist der HERR denen, die zerbrochenen Herzens sind, und die zerschlagenen Geistes sind, rettet er. Zahlreich sind der Widerwärtigkeiten [eig. Übel] des Gerechten, aber AUS ihnen ALLEN errettet ihn der HERR. (Ps 34,5–9.16–20)

Es ist gut, zu dem Herrn Jesus zu gehen mit ALLEM, was uns beschäftigt. Nicht nur unsere
Sorgen und Nöte dürfen wir mit ihm teilen, auch unsere Freude und die schönen Ereignisse des Lebens.

Wem sagen wir eigentlich diese Dinge zuerst? Doch oft unseren Nächsten. Aber der Herr möchte, dass wir in erster Linie ihm unser Herz ausbreiten.

Er lässt auch nichts unbeantwortet. In Psalm 34,6 sehen wir ein Ergebnis des Vertrauens auf ihn: Wir werden nicht zuschanden. „Keiner wird zuschanden, welcher Gottes harrt“, sagt ein Liederdichter.

Im Neuen Testament zitiert der Geist Gottes einen bemerkenswerten Vers aus dem Propheten Jesaja gleich dreimal: „Wer an ihn glaubt [o. auf ihn vertraut], wird nicht zuschanden werden“ (Jes 28,16; 1. Pet 2,6, s.a. Röm 9,33; 10,11).

Bist du im Glauben schon zu dem Heiland gekommen, dass er stellvertretend deine Sünden am Kreuz von Golgatha trug und auch für dich starb? Dann bist du nicht und wirst nie enttäuscht worden! Kannst du von dieser Erleichterung erzählen, als der Herr dir vergeben hat und von anderen Befreiungen im Leben, die er gewirkt hat? Dann wird er dir doch auch in Bedrängnissen helfen. Denn: „Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hilfe, reichlich gefunden in Drangsalen“ (Ps 46,2).

Und der Herr Jesus hat selbst gesagt: „In der Welt habt ihr Drangsal [Luther: Angst], aber seid guten Mutes [Luther: getrost], ich habe die Welt überwunden“ (Joh 16,33). Er kann mitreden, weil Er die Folgen der Sünde aus nächster Nähe gesehen hat, als er hier auf der Erde war – und er kann helfen. Jesus Christus hat uns nicht verheißen, dass alles glatt läuft. Dinge können kommen, die uns nicht gefallen. Er sagt in Matthäus 6,34: „Jeder Tag hat an seinem Übel genug.“.

In unserem Psalm finden wir Rettungen aus den Umständen. Viermal lesen wir hier „aus allen“. Werden wir denn immer sofort aus Schwierigkeiten befreit? Nein, das ist nicht gesagt. Es handelt sich um zeitliche Errettungen, nicht um unser ewiges Heil. Wenn es um das ewige Heil geht, dann wird der Sünder, der um Rettung schreit, immer sofort erhört. Bei zeitlichen Errettungen müssen wir aber zuweilen warten. Aber in dieser Zeit will der Herr uns Ruhe und Frieden geben, uns unsere Last tragen (Mt 11,28; Phil 4,7; Ps 68,20).

Psalm 34,18 erinnert an 2. Mose 2,23–25: „Die Kinder Israel seufzten wegen des Dienstes und SCHRIEEN; und ihr SCHREIEN wegen des Dienstes stieg hinauf zu Gott. Und Gott HÖRTE ihr Wehklagen, und Gott gedachte seines Bundes mit Abraham, mit Isaak und mit Jakob; und Gott sah die Kinder Israel, und Gott nahm Kenntnis von ihnen [o. kümmerte sich um sie].“ Haben wir nicht einen wunderbaren Gott, der „besorgt ist für uns [o. dem an uns liegt] (1. Pet 5,7)? „Er versäumt uns nicht, noch verlässt er uns“ (vgl 5. Mo 31,6.8; Jos 1,5; s. Heb 13,5).

Bist du traurig in deinem Inneren? Musstest du dich vielleicht vor Gott demütigen? Dann darfst du wissen: Der Herr ist DIR nahe. „Der HERR stützt alle Fallenden“ (Ps 145,14). Und ER „richtet die Niedergebeugten auf, der HERR liebt die Gerechten“ (Ps 146,8) und vor allem „heilt er, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden“ (Ps 147,3). Mit wem haben wir es zu tun? Mit dem, „der da zählt die Zahl der Sterne, sie alle nennt mit Namen“ (Ps 147,4). Sollte er, der den ganzen Kosmos in Händen hält, sich nicht auch um dein kleines Herz kümmern? Er hat die Gesinnung der Buße auch bei David nach schweren Sünden nicht übersehen (Ps 51,19).

Paulus bezeugt am Ende seines Lebens seinem geliebtem Kind im Glauben Timotheus, dass der Herr ihn AUS ALLEm gerettet hat: „Du aber hast genau erkannt meine Lehre, mein Betragen, meinen Vorsatz, meinen Glauben, meine Langmut, meine Liebe, mein Ausharren, meine Verfolgungen, meine Leiden: was für Leiden mir widerfahren sind in Antiochien, in Ikonium, in Lystra; was für Verfolgungen ich ertrug, und AUS ALLEN hat der Herr mich gerettet“ (2. Tim 3,10.11). Es war also nicht nur die Lehre, die Paulus Timotheus vorstellte, sondern auch die Schwierigkeiten, in denen er sich um des Glaubens willen befand. Auch nachdem er von Mitarbeitern verlassen wurde, stand dennoch der Herr bei ihm und stärkte ihn, als er sich verantworten musste (2. Tim 4,16.17).

Alle, die mit dem Herrn ihr Leben führen, werden die Erfahrungen machen, dass der Herr gut zu ihnen ist, wie auch David in unserem Psalm. „Es sind die Gütigkeiten des HERRN, dass wir nicht aufgerieben sind“ (Klgl 3,22). Auch Petrus, der einige Verse dieses Psalmes, die unser praktisches Verhalten angehen, im dritten Kapitel des ersten Briefes durch den Geist Gottes zitiert, konnte sagen: „Da ihr doch geschmeckt habt, dass der Herr gütig ist“ (1. Pet 2,3).

Harre, meine Seele, harre des Herrn!
Alles Ihm befehle, hilft Er doch so gern.
Sei unverzagt!
Bald der Morgen tagt,
Und ein neuer Frühling folgt dem Winter nach.
In allen Stürmen, in aller Not,
Wird Er dich beschirmen, der treue Gott!

Geistliche Lieder 119,1