„Er bitte aber im Glauben, ohne irgend zu zweifeln“ (Jak 1,6).

In seinen späteren Jahren machte Georg Müller, der Waisenvater von Bristol, mit seiner zweiten Ehefrau weite Reisen, um das Wort Gottes zu verkündigen. Als er mit einem Schiff von England nach Kanada fuhr, kam der Dampfer wegen der schweren See nur langsam voran. Als schließlich ein dichter Nebel aufkam, stieg die Sorge in ihm auf, dass er nicht pünklich zu seinem Vortrag kommen würde. Er sprach daraufhin den Kapitän an.

Der Kapitän meinte, dass das angesichts des Nebels unmöglich sei, zu der von Müller angegebenen Zeit in Kanada zu sein. Müller meinte, dass er so einen Termin noch nie versäumt habe, und schlug dem Kapitän vor, in einer Kajüte dafür zu beten, dass der Nebel sich auflöse. Der Kapitän meinte, dass der Nebel sich niemals auflösen würde; dennoch gingen sie zusammen in eine Kajüte und schlossen die Tür. Müller breitete vertrauensvoll seine Bitte vor dem himmlischen Vater aus. Als er sein Gebet beendet hatte, sagte er sinngemäß zum Kapitän: „Beten Sie besser nicht. Erstens glauben Sie ja sowieso nicht, dass Gott erhören wird, und zweitens ist es auch gar nicht mehr nötig. Wollen wir mal nicht zusammen schauen, was der Nebel macht?“

Sie gingen heraus – der Nebel war weg! „So etwas habe ich noch nie erlebt“, sagte der Kapitän erstaunt und führte fortan ein verändertes Leben in erkennbarer Gottesfurcht.