4. Das Fundament

„Auf diesen Felsen.“

Wie gut, dass die Versammlung nicht auf Petrus (griech. petros = „Stein“) aufgebaut ist, sondern auf „diesen Felsen“ (griech. petra = „Fels“). Was für ein wackeliges Fundament wäre es, wenn Petrus, ein Mensch mit Fehlern wie du und ich, die Grundlage wäre. Nein, der Fels ist der Christus (vgl. 1. Kor 10,4), der, von dem Petrus gerade gesagt hatte: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.“ Das ist ein sicheres Fundament, der Fels der Ewigkeiten (Jes 26,4), der durch nichts erschüttert werden kann (vgl. Jes 2,2; Mich 4,1).

Vielleicht wird jemand einwenden, dass Paulus doch den Ephesern schreibt, dass das Haus Gottes „auf der Grundlage der Apostel und Propheten“ aufgebaut wird (Eph 2,20). Aber sind deshalb die Apostel und Propheten die Grundlage? Nein, sie haben nur durch ihre Lehre die Grundlage gelegt, indem sie die Menschen mit der Person und mit dem Werk des Herrn Jesus und mit der Wahrheit über die Versammlung Gottes bekannt gemacht haben. Derselbe Paulus schreibt nämlich an die Korinther: „Nach der Gnade Gottes, die mir gegeben ist, habe ich als ein weiser Baumeister den Grund gelegt; … denn einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus“ (1. Kor 3,10.11). Niemand anders als der Sohn des lebendigen Gottes ist das unerschütterliche Fundament, auf dem die Versammlung aufgebaut wird.

Bei dem Felsen denken wir auch daran, dass in 2. Mose 17 der Fels geschlagen wurde, um Wasser für das Volk hervorzubringen. Das erinnert uns daran, dass der Herr Jesus für uns im Gericht Gottes war, dass er die Schläge Gottes für unsere Sünden erdulden musste. Und nur weil er dieses Gericht an unserer Stelle getragen hat, können wir ewiges Leben bekommen. Sein Werk war nötig, damit wir als lebendige Steine aufgebaut werden konnten. Auch in diesem Sinn ist er der Fels, auf dem die Versammlung gebaut wird.

Petrus hat gut verstanden, dass nicht er, sondern Christus das Fundament der Versammlung ist. Deshalb spricht er in Verbindung mit dem Haus Gottes davon, dass der Herr Jesus der Eckstein ist. Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der war bei Gott so kostbar, dass er ihn als Eckstein für sein Haus eingesetzt hat (2. Pet 2,4–8). Und der Eckstein gibt nicht nur Festigkeit, sondern auch Ausrichtung. Alles, was danach gebaut wird, muss der Ausrichtung des Ecksteins folgen. So muss auch die Versammlung in ihrem Charakter dem Herrn Jesus entsprechen. Grundsätzlich tut sie das auch. In der Praxis ist die Person des Herrn Jesus aber der Maßstab, an dem der Zustand der Versammlung immer wieder abgeglichen werden muss.