Ein verherrlichter Christus im Himmel

Die Finsternis tat alles, um das Licht zu löschen und aus dieser Welt zu vertreiben. Und das war das Ergebnis? Das Licht strahlt nicht länger von dieser Erde; Jesus ist im Himmel; er ist als Mensch in der Herrlichkeit Gottes. Dort trägt der Mensch, Christus Jesus, die Zeichen der Zurückweisung durch die Menschen an sich, während seine Anwesenheit dort die Wertschätzung Gottes für sein Werk auf dieser Erde beweist. Das Licht seines Wortes und Werkes brachte den Menschen in seiner Finsternis dazu, ihn zu kreuzigen. Das Licht seiner Person, jetzt im Himmel, zeigt dem Menschen den Glanz der Herrlichkeit Gottes und seine Gnade dem größten Sünder gegenüber.

Der Herr offenbarte sich selbst dem Saulus als Jesus von Nazareth, verherrlicht zur Rechten Gottes im Himmel, und mit ihm, so wie er ist, muss jeder Mensch einmal zu tun haben. Der Christ kennt Christus nicht dem Fleisch nach, sondern in der Herrlichkeit der Auferstehung. Christus ist nicht der Mann der Leiden hier auf der Erde, er ist nicht der Sterbende an dem Kreuz, nicht der Getötete im Grab, wo vor 1800 Jahren die strahlenden Engel zu der Frau sagten: „Er ist nicht hier, er ist auferstanden.“ Nein, er ist der Auferstandene, der in den Himmel aufgefahrene Mensch, der Mensch, den ein paar Ausgewählte auf dem Ölberg in den Himmel auffahren sahen. Und wohin ging er? In den Himmel! Aber in welchen Teil des Himmels? Der Sohn Gottes, der Glanz der Herrlichkeit Gottes, das Abdrucksbild seiner Person, der uns durch seine Person von unseren Sünden gereinigt hatte, setzte sich zur Rechten der Majestät in der Höhe. Und von dieser Herrlichkeit aus zeigte er sich Saulus mit den Worten „Ich bin Jesus von Nazareth“, derselbe Jesus, der in Demut und Verachtung über diese Erde gewandelt war. Und das ist eine Botschaft, die sich von allem unterscheidet, was Gott den Menschen vorher gegeben hatte.

Das Evangelium seiner Herrlichkeit

Die Propheten hatten sein Kommen vorausgesagt, ebenso den noch zukünftigen Tag seiner Herrlichkeit auf der Erde, wenn unter seinem Zepter Gerechtigkeit eingeführt und Friede regieren wird. Die Heerscharen der Engel hatten Gott gepriesen und Frieden auf Erden und den Menschen ein Wohlgefallen verkündet, als er als kleines Kind in Bethlehem geboren wurde. Er selbst hatte, als er hier war, allen, die an ihn glauben, ewiges Leben gepredigt, und seine Apostel hatten nach seiner Auferstehung Vergebung der Sünden durch den Glauben an seinen Namen verkündet. Doch das besondere Evangelium, dass der Mann, der auf dieser Erde abgelehnt und verachtet war, die Seinen mit sich selbst im Himmel verbunden hat, wurde aufbewahrt, bis er selbst die Botschaft aus der himmlischen Herrlichkeit verkündete.

Die Schwierigkeit des Menschen

Das menschliche Auge konnte zwar sowohl auf das niedrige Baby von Bethlehem als auch auf den Mann der Schmerzen blicken, und sogar heute kann der Mensch sich in seiner Vorstellungskraft ein Idealbild zeichnen, eine verhärmte Miene meißeln oder ein Kruzifix schnitzen. Aber die Herrlichkeit der Himmelfahrt Christi übersteigt die rein menschliche Vorstellungskraft und Auffassungsgabe. Angesichts des Lichtes dieser Herrlichkeit fielen seine Feinde wie tot zur Erde. Der Glanz dieses Lichts war heller als der Glanz der östlichen Mittagssonne. Sie „sahen das Licht und wurden voll Furcht“, und Saulus wurde geblendet von „der Herrlichkeit jenes Lichtes“, dessen moralische Vollkommenheit durch die Kraft des Heiligen Geistes in sein Herz leuchtete, „zum Lichtglanz der Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi“.

Die Bemühungen Satans, Christus vor den Menschen zu verbergen

Der Feind, „der Gott dieser Welt“, errang scheinbar einen Sieg am Kreuz. Seine Gewalt der Finsternis, im Verbund mit dem Willen des Menschen, vertrieb den Einzigen aus der Welt, der den Menschen erzählen konnte, wer und was Gott ist. Und jetzt ist die Herrlichkeit Gottes, im Angesicht Jesu Christi, vor dem Hauptteil der Erde verborgen – Dunkelheit ist auf dem Angesicht der Menschheit. Der weitaus größere Anteil dieser Welt ist heidnisch oder muslimisch, und nur in einem sehr kleinen Teil der Christenheit wird das Wort Gottes überhaupt gelesen und noch viel weniger glauben es. Außer in den Herzen von Gottes verborgenem Volk existiert auf dieser Erde nur eine sehr unklare Vorstellung von Gott. Die Tatsache eines auferstandenen und verherrlichten Jesus findet in den Berechnungen der Christenheit unserer Tage keinen Platz. Also hat „der Gott dieser Welt den Sinn der Ungläubigen verblendet“.

Die Festungen Satans werden jedoch zur Schwäche in der Gegenwart Jesu, einst gekreuzigt, jetzt verherrlicht. Wohin er gegangen ist, kann Satans Macht nicht folgen, und wenn ein Mensch an Christus glaubt und begreift, wo Christus ist, triumphiert er im Sieg seines Herrn. Von nun an sieht er in Unglauben und Aberglauben Geschöpfe jener Dunkelheit, die von dem Gott dieser Welt beherrscht wird und durch die er den Sinn der Ungläubigen verblendet. Der Glaubensblick des Christen geht über die Dunkelheit hinaus und ist auf ihn gerichtet, der in der Herrlichkeit ist und von dem die Strahlen der Herrlichkeit ausgehen.