Es ist unmöglich, eine Wahrheit zu entdecken, die nicht schon in der Bibel steht. Aber wir haben noch von dem zu lernen, was in dem Wort der Wahrheit enthalten ist. Diese beiden Gesichtspunkte dürfen wir nicht durcheinanderbringen.

Gott hat unsere Sünden in die Wüste geschickt (3. Mo 16), er hat sie von uns unendlich weit entfernt (Ps 103), er hat sie hinter seinen Rücken geworfen (Jes 38), er hat sie niedergetreten und in die Tiefen des Meeres geworfen (Mich 7). Darum: Wenn unsere Sünden gesucht werden, können sie nicht mehr gefunden werden (Jer 50,20).

Ein iranischer Christ, der viele Jahre um seines Glaubens willen eingekerkert war und später als Märtyrer starb, sagte einmal: „Ein Christ ist wie ein Gummiball. Je fester man ihn schlägt, umso höher springt er.“ Ein anderes Mal sagte er: „Die beste Zeit meines Lebens war das Gefängnis, weil mir Jesus so nah war. Wenn der Herr bei mir ist, ist das Gefängnis der Himmel und das Paradies.“

Wir sollten nicht so misstrauisch sein. W. Kelly bemerkte zu Recht: „Nicht der Glaube, sondern das Fleisch erwartet Schlechtigkeit.“

„So seid auch ihr schuldig, einander die Füße zu waschen. Denn ich habe euch ein Beispiel gegeben, damit, wie ich getan habe, auch ihr tut“ (Joh 13,14.15). Wann gab der Herr den Jüngern diese Aufforderung? Als ihre eigenen Füße gewaschen waren. Dies lehrt uns, was für ein geistlicher Zustand für diesen Dienst erforderlich ist.

Mose wurde als der sanftmütigste Mann auf der Erde bezeichnet, als gegen ihn geredet wurde. Im Störfeuer der Beleidigungen zeigt sich, ob wir wirklich sanftmütig sind.

Wenn man etwas Geliehenes zurückgibt, dann klagt man nicht, sondern ist dankbar für die Zeit, in der man das Geliehene haben durfte. Und so sagt Spurgeon: „So sollten wir es auch mit unseren Lieben halten, die abgerufen werden. Wir geben nur das Geliehene an Gott zurück. Darum sollten wir nicht nur klagen.“ (So kann natürlich nur der Glaube sprechen, es ist aber, glaube ich, normal, dass man schlucken muss, wenn man das liest.)