Dass einer seiner Jünger ihn überliefern würde, hatte den Herrn Jesus im Geist erschüttert. Nun aber war Judas Iskariot aus dem Obersaal in die finstere Nacht gegangen, um sein satanisches Werk zu vollenden. In Kürze würde der Herr sich mit seinen Jüngern auf den Weg durch das Kidron-Tal zum Garten Gethsemane machen. Dorthin würde auch Judas die Soldaten und die Knechte der Hohenpriester führen, um den Sohn des Menschen mit einem Kuss zu verraten.

Der eingetretene Wechsel im Obersaal bringt den Herrn zu den folgenden Worten, die in drei Teile eingeteilt werden können:

  1. Jetzt ist der Sohn des Menschen verherrlicht,
  2. und Gott ist verherrlicht in ihm.
  3. Wenn Gott verherrlicht ist in ihm, wird auch Gott ihn verherrlichen in sich selbst, und sogleich wird er ihn verherrlichen“ (Joh 13,31.32).

Der Herr Jesus sieht sich hier bereits zeitlich hinter dem Werk von Golgatha. Die ersten zwei Teile drücken aus, was dann bereits geschehen sein wird: Der Herr wird verherrlicht und Gott wird durch ihn verherrlicht sein. Der dritte Teil hingegen drückt aus, wie Gottes Antwort auf diese Verherrlichung aussehen wird: Er wiederum wird den Herrn Jesus verherrlichen. Dabei können wir in Bezug auf Verherrlichen zwischen zwei Aspekten unterscheiden: Zum einen, dass Charakter- und Wesenzüge einer Person sichtbar gemacht werden. Dieser Aspekt trifft vor allem auf die ersten beiden Teile zu. Zum anderen, und diesen Aspekt sehen wir bei dem dritten Teil, dass einer Person ein Ehrenplatz zugewiesen wird.

In Johannes 11 wird uns die Begebenheit der Krankheit von Lazarus berichtet. Dort hatte der Herr seinen Jüngern mitgeteilt, dass diese Krankheit nicht zum Tod sei, „sondern um der Herrlichkeit Gottes willen, damit der Sohn Gottes durch sie verherrlicht werde“ (Joh 11,4). In diesem Zusammenhang wird der Herr Jesus uns als Sohn Gottes vorgestellt, als „die Auferstehung und das Leben“ (Joh 11,25), als der, der die Macht über den Tod hat.

In Johannes 13,31 hingegen wird der Herr uns als der Sohn des Menschen vorgestellt. Seine Herrlichkeit würde sich jetzt nicht in seiner Macht über den Tod zeigen, sondern darin, dass er sein Leben in den Tod geben würde. Gerade diese Tatsache würde seine moralischen Herrlichkeiten in einem Höchstmaß zum Vorschein bringen. Im Folgenden wollen wir uns einige dieser moralischen Herrlichkeiten anschauen.