Bereits am Vortag hatte Johannes der Täufer ausgerufen: „Siehe, das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“ (Joh 1,30). Jetzt hören wir ihn wieder ausrufen: „Siehe, das Lamm Gottes“ (Joh 1,35). Drei Tätigkeiten von Johannes fallen auf:

  1. Er steht stille. Seine eigenen Tätigkeiten ruhen. Wie sehr ist auch in unserem Leben einmal ein Stillestehen notwendig. Arbeit, Stress und Lärm umgeben uns den ganzen Tag. Ziehen wir uns doch einmal ganz bewusst zurück, um äußerlich und innerlich zur Ruhe zu kommen.
  2. Sein Fokus liegt auf dem Herrn Jesus. Er blickt von sich selber und allem anderen weg und blickt allein auf Jesus. Kein halbherziges und oberflächliches Sehen, sondern ein konzentriertes, interessiertes und alles andere aus den Augen verlierendes Hinschauen. Das ist sicherlich ein Prozess, der etwas länger braucht und nicht in „5 Minuten“ geschehen kann.
  3. Er spricht. Sein Stillestehen und sein Hinschauen bleibt nicht ohne Ergebnis, sondern äußert sich in einem Zeugnis: „Siehe, das Lamm Gottes.“ Das ist das Resultat eines Herzens, das dem Luft machen möchte, was es beschäftigt. Das wird auch bei uns nicht anders sein: Wofür wir uns Zeit nehmen, womit wir uns beschäftigen, das wird uns auch prägen und früher oder später sichtbar werden.

Johannes’ Worte bleiben nicht ohne Folgen: „Zwei Jünger hören ihn reden und folgen Jesus nach“ (Joh 1,37). Diese beiden Jünger hörten ihn reden, und seine Worte brachten sie in die Nachfolge und Gemeinschaft des Herrn Jesus. Sicherlich hörten sie nicht nur diese vier Worte von Johannes, sondern auch etwas von seiner Freude über diese Person. Sie hatten etwas von der Hingabe Johannes’ in seinem Leben gesehen. Sie hatten gehört, dass er immer nur von dem einen sprach, und sie hatten gemerkt, dass beides zusammenpasste. Johannes’ Leben war authentisch. Sein ganzes Handeln und Sprechen hatte sie dazu gebracht, den Herrn Jesus mehr kennenzulernen und ihm nachzufolgen.

Was sehen und hören die Menschen in deinem und meinem Leben? Passen unser Handeln und unsere Worte zusammen? Redet unser Leben von Christus? Wenn die Menschen um uns herum unser Handeln sehen und unsere Worte hören, bringt sie das dazu Christus, mehr kennenlernen zu wollen, oder ist es mehr ein Hinderungsgrund?

Das Beste was wir in unserem Leben tun können, ist, andere zu Christus zu führen. Doch die Kraft dazu resultiert hauptsächlich aus unserer eigenen Freude und Gemeinschaft mit ihm.