Unser Tröster, Helfer und Fürsprecher

Der Geist Gottes, der im Herzen der Gläubigen wohnt, hilft ihnen in ihren Schwierigkeiten und Versuchungen. Er ist uns Tröster (Joh 14,16), Helfer und Fürsprecher (Röm 8,26–27).

Der Herr Jesus war der Tröster der Seinen als er persönlich bei ihnen auf der Erde war. Jetzt, da der Herr Jesus abwesend ist, ist der Geist Gottes gekommen und hat sein gesegnetes Werk für die schwachen und geprüften Kinder Gottes aufgenommen. Als Tröster bleibt der Heilige Geist für immer bei dem Gläubigen. Ungesehen und ungekannt von der Welt wohnt er in dem Gläubigen und versorgt sie mit Christus und mit der Liebe des Vaters. Um uns die Segnungen zu erwirken, die er uns verleihen wollte und wofür er vom Himmel herabkam, musste der Herr sterben und diese Welt verlassen, doch der Heilige Geist ist zu uns gekommen, vom Himmel herabgesandt von dem aufgefahrenen Menschen Christus Jesus. Er hat uns mit Christus vereinigt, die Segnungen besitzen wir alle nur in Christus, und der Dienst des Geistes besteht darin, unsere Herzen zu trösten, indem er uns unsere Segnungen bewusst macht und uns mit der Liebe des Segnenden erfüllt. Die Freude, die das Herz des Gläubigen erfüllt, verdankt er der Gegenwart des Geistes, der in ihm eine Quelle Wassers ist, die ins ewige Leben quillt.

Wir sind schwach und unwissend, und dem, der in uns wohnt, hat es in Gnade gefallen, der Helfer in unseren Schwachheiten zu werden. Wegen unserer Schwachheit können wir die Dinge Gottes nicht festhalten, und der Heilige Geist ist eine Kraft in dem neuen Menschen, die diese Dinge für uns ergreift, damit wir die Fülle ihrer Segnungen empfangen können. Schwachheit ist dem Volk Gottes eigen. Die Kraft gehört Gott. Und der allmächtige Geist Gottes ist unser Helfer in unserer Schwachheit und Unzulänglichkeit, sodass gerade unsere Schwachheit durch Gnade zu einer Gelegenheit beständigen und unschätzbaren Segens für unsere Herzen wird. Die Gefahr liegt in unserer Selbstzufriedenheit.

Der Geist ist unser Fürsprecher. „Wir wissen nicht, was wir bitten sollen, wie sich’s gebührt.“ Wir mögen nur ein wahres Verlangen haben, sind aber unwissend bezüglich der rechten Art und Weise, und dann weiß der, der die Herzen erforscht, was der Sinn des Geistes ist und versteht sein Seufzen, das unaussprechlich ist. Es ist eine weit tiefere Sache, das richtige Verlangen zu haben als die richtigen Worte. Mit anderen Worten, es ist die kleinere Sache, den Willen des Vaters zu kennen; die größere Sache ist, den echten Wunsch zu haben, diesen Willen auch zu tun. Es gibt Kinder Gottes, die in bewusster Übertretung des Willens des Vaters leben, deren Gewissen wie mit einem Brenneisen gehärtet sind, und denen die Sensibilität abhandengekommen ist, während es auf der anderen Seite die Kinder des Vaters gibt, die nur eine geringe Kenntnis des Vaters haben, deren Gewissen aber zart und deren Herzen aufrichtig sind. Letztere genießen die Liebesbezeugung durch den Geist. Die ernste Frage, die wir in der Gegenwart des großen Herzerforschers beantworten müssen, betrifft unsern praktischen Zustand. Wo dieser so ist, wie Gott ihn haben will, da findet sich die Fürsprache des in uns wohnenden Geistes. „Er verwendet sich für Heilige Gott gemäß“, in vollkommener Übereinstimmung mit dem Charakter und Willen Gottes. Wie viele Gebete sind letztlich überhaupt keine Gebete! Was ist Redegewandtheit im Vergleich mit diesen Seufzern, die unaussprechlich sind! Und wie oft drücken wir im Gebet die Wünsche unseres Eigenwillens aus, sodass zahlreiche Bitten letztlich nicht Gott gemäß sind und daher weder im Geist vorgebracht noch durch seine Fürsprache unterstützt werden.

Das aufrichtige Herz fasse Mut. Wir können sicher sein, dass wir die Überfülle der Gnade Gottes noch nicht völlig erfasst haben. Wir können noch mehr davon praktisch in Anspruch nehmen. Ist unsere Freude schon völlig? Und selbst wenn unsere Herzen im Moment erfüllt sind, kann die Kraft Gottes das Herz vergrößern, um noch mehr zu empfangen. Die Segnung, die der Geist Gottes uns zeigen will, kennt keine Grenzen. Nur lasst uns nicht für das Fleisch säen, sondern für den Geist.

Mag der Niedergeschlagene noch so bekümmert sein, er hat einen bleibenden Tröster; mag der Schwache noch so schwach sein, er hat einen allmächtigen Helfer; mag der Einfachste noch so unwissend sein, er hat einen allwissenden Fürsprecher.