Das Unterpfand unserer zukünftigen Glückseligkeit

Wir wollen nur noch eine weitere Segnung berühren, die uns durch den innewohnenden Geist geworden ist. Der Heilige Geist ist in uns das Unterpfand unserer zukünftigen Glückseligkeit.

Was wir bisher über den Heiligen Geist gehört haben, bezieht sich auf unser gegenwärtiges Teil durch ihn; aber es gibt auch noch die gewaltige Zukunft – die Ewigkeit liegt vor uns. Durch den Geist können wir direkt in die Ewigkeit schauen, und je mehr wir hinschauen, umso ruhiger und herrlicher erscheint sie uns. Der Geist selbst ist das Unterpfand unseres Erbes (Eph 1,14), und als dieses Unterpfand ist er in unseren Herzen gegenwärtig (2. Kor 1,22). Wenn wir völliger in die Segnungen, die wir schon jetzt besitzen und die wir durch ihn praktisch genießen dürfen, eintreten würden, dann würden sie uns der Beweis sein, welche herrliche Zukunft wir haben. Und der Gläubige, in dessen Herz der Geist ist, empfängt das Muster der Freude der zukünftigen Glückseligkeit. Es gibt solche Momente in seinem Leben, in denen der Geist, wenn er unbetrübt und unbehindert ist, einen derartigen Vorgeschmack künftiger Dinge gibt, dass er mit unaussprechlicher und verherrlichter Freude frohlocken kann. Gott hat uns die Herrlichkeit verheißen, und unser Glaube vertraut der Gerechtigkeit Gottes, in der er zu seinem Wort steht, in der Hoffnung auf die Erfüllung der Dinge, derentwegen wir auf den kommenden Tag warten: „Denn wir erwarten durch den Geist aus Glauben die Hoffnung der Gerechtigkeit“ (Gal 5,5). Auf diese Weise sind wir durch Hoffnung errettet (Röm 8,24), denn die Erwartung der Herrlichkeit ist eine mächtige und energiespendende Kraft inmitten der entmutigenden und prüfenden Umstände auf unserem Weg. Der Gläubige ist jemand, der mutig vorwärts geht, der nicht mit den Prüfungen auf dem Weg beschäftigt ist, indem ihn die Hoffnung auf die Freude und den Empfang in der Heimat aufrechterhält. Der Gläubige fürchtet nicht, die Heimat nicht zu erreichen, denn durch die Gnade ist ihm alles gewiss. Auch zweifelt er nicht daran, am Ende seiner Reise dort empfangen zu werden. Doch trotz dieser Gewissheit ist er noch nicht zuhause, daher hofft er darauf, dort zu sein, „denn was einer sieht, was hofft er es auch?“ (Röm 8,24). 

Diese Hoffnung bewirkt in ihm Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes in Bezug auf das Seufzen der Schöpfung. In dem Seufzen der Schöpfung liegt ein Sehnen, das der kommende Tag stillen wird. In dem Herzen dessen, der das Unterpfand der kommenden Herrlichkeit empfangen hat, ist ebenfalls ein sehnendes Seufzen nach diesem Tag. Die Kreatur reckt gleichsam in der Knechtschaft ihres gegenwärtigen Leides den Hals, um nach der Befreiung Ausschau zu halten, die am Tag der Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes ihr Teil sein wird (Röm 8,21).

Der Gläubige sehnt sich danach, von seinem Gefäß der Sünde und des Todes, von seiner Last und seiner Schwachheit frei zu sein, und er erwartet „die Erlösung seines Leibes“ (Röm 8,23). Das Blut Jesu hat seine Seele erlöst, doch der Körper des Gläubigen ist, genau wie der Rest dieser seufzenden Schöpfung, unter der Knechtschaft der Schwachheit und Krankheit und befindet sich noch auf dem Schauplatz, wo Satan regiert. Sein Herz hat eine Heimat gefunden, aber sein Körper ist noch auf der Erde und ein „Leib der Niedrigkeit“. Aber er wird umgestaltet werden. Wie schnell, das weiß er nicht. Er freut sich darauf mit der Behausung, die aus dem Himmel ist, überkleidet zu werden, dann wird er seinem wunderbaren Herrn gleich sein, heilig und untadelig vor Gott, und sein ewiges Teil wird die Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes sein, eine Freiheit, die er gemeinsam mit den Gefährten und Freunden seines Weges auf der Erde und in der Gegenwart Jesu, dem ewigen Glanz der Herrlichkeit, genießen wird.