Die zwei silbernen Trompeten sprechen davon, dass das Wort Gottes einen festen Platz in unserem Leben haben muss. Wir wollen das Wort Gottes nie lesen, ohne darin den Trompetenschall seiner Stimme zu hören, mit dem er in unserem Leben immer etwas ganz Bestimmtes bewirken will.

  1. Gottes Wort ist Wahrheit. Davon reden sowohl das Silber (vgl. Ps 12,6) als auch die Zahl Zwei (vgl. Joh 8,17).

  2. Gottes Wort ist eine Einheit. Die Trompeten waren aus einem Stück Metall gearbeitet. So ist Gottes Wort sozusagen aus einem Stück. Es hat viele Schreiber, aber nur einen Autor. Es widerspricht sich nie selbst. Einzelne Schriftstellen müssen immer im Kontext des gesamten Wortes gesehen werden.

  3. Gottes Wort hat Christus und sein Erlösungswerk zum Thema. Silber wurde als Kaufpreis (vgl. 1. Mo 23,16), Lösegeld (vgl. 4. Mo 18,16) und Sühngeld (vgl. 2. Mo 30,11–16) verwendet. Es redet von dem Preis, um den wir erkauft sind, davon, dass der Herr Jesus sein Leben als Lösegeld für uns gegeben hat und die Sühnung für unsere Sünden geworden ist. Die Trompeten wurden nicht gegossen, sondern mit Hammerschlägen „getrieben“. Das ist ein Hinweis auf die Leiden, die der Herr Jesus erduldet hat, um uns zu erlösen. Die Trompeten sollten bei ihren Brandopfern und Friedensopfern geblasen werden. Sein Erlösungswerk ist die Grundlage, dass wir Gott nahen können, um ihn anzubeten und Gemeinschaft mit ihm zu haben. Das wollen wir nie vergessen.

  4. Gottes Wort soll verkündigt werden. Die Trompeten nützten nichts, wenn sie nicht benutzt wurden. So kommt auch im Volk Gottes heute der Verkündigung des Wortes Gottes eine zentrale Rolle zu.

  5. Gottes Wort redet unmissverständlich. Je nachdem wie in die Trompeten geblasen wurde, bedeutete der Ton entweder Sammlung oder Aufbruch. Natürlich mussten die Priester mit dem Gebrauch der Trompeten vertraut sein. Wenn das Wort Gottes heute von solchen verkündigt wird, die sich in der Nähe Gottes aufhalten, wird es eine klare Sprache sprechen.

  6. Gottes Wort hat Autorität. Wenn die Trompeten ertönten, genügte es nicht, den Klang zur Kenntnis zu nehmen. Jeder musste sich in Bewegung setzen. Wir sind nicht nur erkauft (Silber), sondern wir gehören jetzt dem Herrn Jesus und ordnen uns seiner Autorität unter. Das macht uns das Wort Gottes sehr deutlich (vgl. 1. Kor 6,20).

  7. Gottes Wort sammelt die Gläubigen um ihr Zentrum. Durch das Blasen der Trompeten wurde die Versammlung Israels an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft berufen. Das war ihr Zentrum. Dort wurde der Opferdienst verrichtet (vgl. 3. Mo 1,3) und dorthin kam die Wolkensäule, um mit Mose zu reden (2. Mo 33,9). Unser Zentrum heute ist eine Person – Christus. Wir können seine Gegenwart genießen, wenn wir uns dort versammeln, wo geistliche Schlachtopfer dargebracht werden und wo er zu uns spricht.

  8. Gottes Wort gibt unserem Leben Ausrichtung. Wenn mit den Trompeten Lärm geblasen wurde, mussten alle Beschäftigungen eingestellt werden. Jetzt wurde aufgebrochen. Die Augen richteten sich auf die Wolke, die die Richtung vorgab. Und wenn es bei längeren Aufenthalten vielleicht in Vergessenheit geraten konnte, so wurde jetzt wieder allen bewusst: Wir sind unterwegs nach Kanaan. So will uns das Wort Gottes auch heute immer wieder lösen von dem, was uns hier so beschäftigt. Wir sollen unsere Augen auf Christus richten und an das Ziel denken, wohin wir unterwegs sind (vgl. Kol 3,1–4).

  9. Gottes Wort genügt für alle Lebenslagen. Im Kampf sollten die Trompeten daran erinnern, dass Gott da ist und Errettung schenken wird. An den Freudentagen und Festen sollten die Trompeten daran erinnern, dass Gott der Grund jeder wahren Freude ist. Auch uns spendet das Wort Gottes in schweren Tagen Trost und Zuversicht und macht uns in guten Tagen bewusst, dass alles von Gott kommt. Jeder freudige Anlass (Freudentage) und jede Veränderung in unserem Leben (Neumonde) sollten von Gottes Wort begleitet sein.

„Ich bin der Herr, euer Gott.“ Mit diesem Satz beendet Gott die Anordnung über die zwei silbernen Trompeten. Möge das Wort Gottes in unserem Leben einen festen Platz haben. Möge es uns täglich daran erinnern, dass wir durch das kostbare Blut Christi für Gott erkauft sind und dass wir nun ihm gehören. Wir dürfen für ihn leben, mit seiner Hilfe rechnen, ihn in alle Situationen einbeziehen und ihm damit den obersten Platz in unserem Leben geben.