Wir schließen diese Kapitel über das Evangelium unseres Heils mit den inspirierten Worten: „So sind wir nun allezeit guten Mutes“, und wünschen, dass jeder Leser das von Herzen sagen kann.

„Guten Mutes!“ Ja, lieber Freund, aber nicht der gute Mut der Unwissenheit, der das Leben hier mit einem Sprung ins Ungewisse verlässt; der sich in falscher Sicherheit wiegt, während das Haus unter ihm brennt; auch nicht der gute Mut des Selbstvertrauens, der sich der Sicherheit rühmt, während das Schiff in sein wässriges Grab hinabsinkt; sondern der gute Mut jener, deren Augen für ewige Tatsachen offen sind; die die Sünde und ihre eigenen Sünden betrachtet haben; die die Gerechtigkeit Gottes gesehen haben; die durch Glauben in den Himmel und in die Hölle geschaut haben und die nach diesem allen nicht auf sich selbst vertrauen, sondern still und friedevoll in Gott ruhen.

Solche, die dem Evangelium nicht glauben, mögen wackelige Gründe für ihre Zuversicht haben; aber wir sind solche, die „durch den Geist Gottes dienen und uns Christi Jesu rühmen und nicht auf Fleisch vertrauen“ (Phil 3,3).

Auch heißt es nicht nur: „guten Mutes“, sondern: „allezeit guten Mutes“. Manche Kinder Gottes haben für einen Moment Zuversicht und verlieren sie dann wieder; es geht ihnen wie bei einem Sonnenstrahl, der die Wolke durchbricht und dann verschwindet; sie sind wie der wechselhafte Ozean, heute ruhig und morgen aufgewühlt – einen Tag spiegelt sich der Himmel auf ihm, den anderen Tag sieht man nur die unruhigen Wellen; das ist nicht „allezeit guten Mutes“.

Christliche Zuversicht gründet sich auf eine feste Grundlage, einen Felsen, der unbeweglich ist; darum haben wir hier das „so [o. daher]“ des Apostels. Gott selbst ist das Fundament dieses Vertrauens. „Der uns aber eben hierzu bereitet hat, ist Gott, der uns [auch] das Unterpfand des Geistes gegeben hat. So sind wir nun allezeit guten Mutes“ (2. Kor 5,5.6). Der Fels, auf den diese Männer damals vertrauten, war Gott; und weil Gott ihr Fels war, konnten sie in ihre Herzen schauen und von dort hinauf zum Thron der Herrlichkeit, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt; sie konnten auf sich selbst blicken als Diener; sie konnten auf die täglichen Prüfungen sehen; auf den Märtyrertod; auf das Wiederkommen ihres und unseres Herrn; ja noch mehr, auf den Richterstuhl Christi; und mit Blick auf dieses alles konnten sie aufrichtig und freudig verkünden: „Wir sind allezeit guten Mutes.“