13. Der brennende Dornbusch (2. Mose 3)

Nach mindestens 400 Jahren wirkt Gott wieder ein Wunder: Er erscheint Mose! Wenn man der Septuaginta Glauben schenken darf, nahte Mose einem Brombeerstrauch, der brannte, aber nicht verbrannte. Das Feuer zeigte nicht seine verzehrende Kraft, weil Gott in dem Busch war. (Hautnah haben einigen Jahrhunderte später die drei Freunde Daniels etwas sehr Ähnliches erlebt.) Gott, der ein verzehrendes Feuer ist, verbrannte das sündige, „dornige“ Volk nicht, sondern Gott würde es nun in Gnade aus Ägypten herausführen.

14. Der Stab, der zur Schlange wird (2. Mose 4)

Der zweifelnde Mose bekommt von Gott Wunder gezeigt, die seine Sendung beweisen sollen. Der Stab in seiner Hand wird zur Schlange. Und als er die Schlange packt, wird sie wieder zum Stab. Das zeigt Gottes Macht über Satan.

15. Die Hand, die aussätzig wird (2. Mose 4)

Mose bekommt noch ein weiteres Zeichen: Seine Hand, die er ans Herz legt, wird aussätzig. Und sie wird wieder rein, als er sie zum Herzen führt. Gott ist stärker als die Sünde.

16. Wasser wird zu Blut (2. Mose 4)

Das dritte Zeichen für Mose. Wasser wird zu Blut. Dieses Zeichen wird er, im Gegensatz zu den anderen Zeichen, nicht vor dem Volk ausführen. Es wird zum ersten Gerichtszeichen über Ägypten.

17. Wasser des Nils wurde zu Blut. (2. Mose 4,9)

Der Nil ist die Lebensader Ägyptens. Als er zur Blut wurde, wurde die Grundlage ihres Lebens angetastet. Einige Zeit vorher wurde viele neugeborene Jungen der Israeliten in diesen Nil geworfen und sie starben dort. Bezeichnenderweise wurde jetzt der Nil zu Blut, zum Zeichen des Todes, als Strafe für die Ägypter.

18. Frösche. (2. Mose 8,1–6)

Bei der ersten Plage stank das Wasser (2. Mose 7,21), jetzt, als die Frösche alles bedecken, stinkt das ganze Land (2. Mose 8,14). Die Ägypter waren Menschen, die viel Wert auf Reinheit legten. Und jetzt das! Frösche sind nicht schön anzuschauen, sie fühlen sich ekelig an und ihr Gequake beleidigt das Ohr.

19. Stechmücken. (2. Mose 8,16–19)

Es geht bei dieser Plage nicht um eine wunderbare Vermehrung einer vorhandenen Population, wie das bei den Fröschen der Fall war, sondern es wurden Stechmücken aus Staub erschaffen. Die Wahrsagepriester müssen anerkennen, dass das Gottes Finger ist.

20. Hundsfliegen (O. Ungeziefer). (2. Mose 8,20–31)

Die Stechmücken fielen über Vieh und Menschen her, aber jetzt lesen wir, dass die Hundsfliegen auch in die Häuser eindrangen. Sogar in das Haus des Pharaos. Deshalb sehen wir, dass der Pharao direkt aktiv wird und Moses ruft (2. Mo 8,25).

21. Pest über das Vieh. (2. Mose 9,1–7)

Pest hat es oft gegeben und immer wieder verheerende Wirkung gezeigt. Aber das hier war dennoch etwas Außergewöhnliches, ein Gerichtsschlag Gottes. Denn es wurde angekündigt (2. Mo 9,5), die Tiere der Israeliten wurde ausgenommen (2. Mo 9,6), die Pest breitete sich über alle Tiere der Ägypter aus.

22. Ofenruß wird zu Blattergeschwüren. (2. Mose 9,8–11)

Einige Wochen sind seit der ersten Plage vergangen. Nun werden die Menschen direkt angetastet. Die Wahrsagepriester konnten nicht einmal mehr vor Mose stehen (2. Mose 9,11). Ihr Unverstand wurden allen offenbar (2. Tim 3,8).
    
23. Schwerer Hagel. (2. Mose 9,13–25)

Unwetter mit Hagel gibt es selten in Ägypten. Wenn es nun in dieser Macht über die Ägypter kommt, ist das ein eindeutiges Zeichen. Dieses Mal spricht der Pharao zum ersten Mal von dem HERRM (dem Ewigen, Jahwe), 2. Mose 9,27.

24. Heuschrecken. (2. Mose 10,1–30)

Eine außergewöhnliche Heuschreckenplage bricht über Ägypten hinein. Der Pharao muss Gott anerkennen (2. Mo 10,16) und bringt den Pharao sogar dazu, ein recht umfassendens (wenn auch letztlich ungenügendes) Sündenbekenntnis abzulegen.
                               
25. Dreitägige Finsternis. (2. Mose 10,21–29)

Es kam eine übernatürliche Finsternis über Ägypten. An einen Sandsturm, wie vorgeschlagen wurde, kann nicht gedacht werden. Es war jedenfalss etwas, dass Gott unter direkter Kontrolle hielt.

26. Die Tötung der Erstgeburt. (2. Mose 11; 12,29–33)

Die Tötung der Erstgeburt war angekündigt worden, es war aber nicht gesagt worden, wann das Gericht vollzogen wird. Doch in einer Nacht war es soweit und ein gewaltiges Geschrei erfüllte das Land.

27. Die Wolken- und Feuersäule. (2. Mose 13,21–22)

Die Wolke spendete tagsüber Schatten und verbreitete nachts Licht. Außerdem leitete sie das Volk durch die pfadlose Wüste. Möglicherweise wich die Wolke in den Ebenen Moabs, in Abel-Sittim, von dem Volk.

28. Der Durchzug durch das Rote Meer. (2. Mose 14)

Als der Pharao mit seinen Wagenkämpfern den Israeliten hinterherjagten, geriet das Volk in Angst. Aber die Tatsache, dass Gott das Volk bis dahin gebracht hatte, müsste für den Glauben genug gewesen sein. Sie waren „bedeckt“ durch das Blut des Lammes und beschützt durch die göttliche Wolke. Und Gott öffnete diesem Volk den Weg durch das Rote Meer. Dasselbe Meer begrub aber den Pharao und seine Streitmacht unter sich. Die Bibel sagt nicht, welcher Pharao es war. Vielleicht war es Thothmes III. Er ist jedenfalls der einzige aus seiner Dynastie, von dem kein Grab gefunden wurde.

29. Die Gesundung der Wasser in Mara (2. Mose 15,22–27)

Kaum war das Volk in die Wüste gezogen, mussten sie eine bittere Erfahrung machen: Das Wasser in Mara war schlecht. Doch durch ein Holz, das Mose in das Wasser warf, wurde es auf wunderbare Weise genießbar und das murrende Volk konnte sich durch die Gnade Gottes erfrischen.

30. Das Manna vom Himmel (2. Mose 16,1–5.14)

Zum dritten Mal murrten die Kinder Israel nach ihrem Aufbruch aus Israel. Dieses Mal war es nicht die Angst vor dem Pharao oder vor dem Verdursten – jetzt ging es um das Verhundern. Doch gab ihnen in Gnade das Manna vom Himmel, das poetisch auch die Nahrung der Engel genannt (Ps 105,40). Das Manna war für die ganze Wüstenreise bestimmt und sehr wichtig für die Israeliten, dennoch war es nicht die einzige Speise (3. Mose 7; 5. Mo 2,6 etc.). Als die Israeliten das Getreide des Landes aßen, hörte das Manna auf (Jos 5,10–12) – Gott wirkt keine unnötigen Wunder und verschwendet nicht seine Macht.

31. Sehr viele Wachteln (2. Mose 16,8.11–13; 4. Mo 11,31–34)

Aufgrund des Murrens gab Gott dem Volk auch Fleisch: Wachteln, so weit das Auge reicht. Die Wachteln waren beim Überqueren des Roten Meeres müde geworden, so dass diese vom Wind hingeworfenen Vögel leicht gefangen werden konnten. Das Wunder lag darin, dass eine so große Anzahl von Vögeln genau zur richtigen Zeit ins Lager fielen. Nicht ein Vogel fällt zur Erde ohne den Willen des Vaters (Mt 10,29).

32. Der Wasser spendende Felsen (2. Mose 17,1–9)

Das Volk Israel kam nach Rephidim, was Ruheplatz bedeutet. Es war aber kein Ruheplatz, sondern es fehlte das Wasser. Das Volk vergaß die Wunder und schrie erbost nach Wasser. Mose wurde angewiesen, mit seinem Wunder-Stab den Fels zu schlagen. Und – siehe da – es kam Wasser hervor. Dieses Wunder ist zu unterscheiden von dem Parallel-Ereignis in Meriba (4. Mo 20,1–3).

33. Der wunderbare Sieg über Amalek (2. Mose 17,8–16)

Gott hatte Israel durch Wunder versorgt und damit deutlich gemacht, dass es sein Volk ist. Folglich ist der Angriff Amaleks ein Angriff auf Gott selbst. Die beiden über Achtzigjährigen Aaron und Mose konnten nicht mehr aktiv kämpfen, aber sie können fürbittend eintreten, was besonders Mose tat. Und so langen Mose die Hände hob, hatte Israel in diesem besonderen Kampf die Oberhand.

34. Wunder am Berg Sinai (2. Mo 19,16–25)

Die Gesetzgebung war mit Zeichen der Macht und Größe Gottes verbunden. Donner, Blitze, Feuer, Rauch, Dunkelheit, Posaunenschall, Erdbeben, von Gott beschriebene Tafeln, eine 40-tägige Fastenzeit und das strahlende Angesicht Mose, der in der Gegenwart Gottes war.

[Die Nummerierung bezieht sich auf die Gesamtanzahl der Wunder vom ersten Buch Mose an.]