65. Feuer fällt vom Himmel (2. Kön 1,9–16)

Elia sollte von Soldaten gefangen genommen werden. Doch Elia, sitzend auf einem Berg, ließ Feuer vom Himmel herabfallen – 102 Männer fanden den Tod. Der Hauptmann war zuerst verantwortlich, aber auch die einzelnen Soldaten konnte nicht einfach mitmachen, sondern mussten sich absondern, um verschont zu bleiben. Was sie allerdings nicht taten. Unsere Aufgabe als Christen, ist nicht, Feuer vom Himmel fallen zu lassen – schon der Gedanke ist verkehrt. Das macht Lukas 9,54 klar.

66. Der Jordan teilt sich durch Elia (2. Kön 2,1–8)

Elia, der oft allein in seinem Leben war, geht den letzten Weg seines Lebens in Gemeinschaft mit Elisa. Sie kommen an bedeutenden Orten vorbei und überqueren schließlich den Jordan, der sich vor ihnen teilt. Elisa sieht hier feurige Wagen und Rosse, die er auch später noch einmal gewahren wird (2. Kön 6,17) – und wird schließlich in den Himmel aufgenommen. Elia muss nicht sterben, während Johannes der Täufer, der in Kraft und im Geist Elias kam, später enthauptet wird. So unterschiedlich sind die Wege Gottes!

67. Der Jordan teilt sich durch Elisa (2. Kön 2,12–14)

Wir erfahren viel über die Werke Elisas, aber wenig über seine Person. Er tat seine Wunder mehr im Verborgenen. Das erste Wunder war ein Wunder, das Elia auch getan hatte: die Teilung des Jordan. Das Wunder machte klar, dass Elia zwar die Erde verlassen hatte – aber der Gott Elias war noch da.

68. Bittere Wasser werden gesund (2. Kön 2,19–22)

Es ist ähnlich wie in 2. Mose 15,25 (Mara). Dort jedoch wurden die bitteren Wasser in der Wüste durch ein hineingeworfenes Holz gesund. Hier geschieht es durch Salz.

69. Kinder werden von Bären zerrissen (2. Kön 2,23–25)

Elisa tat viele Wunder der Gnade. Aber er tat hier auch ein Wunder des Gerichts. Das zeigt, dass Strafe erfolgt, wenn die Gnade verworfen wird.

70. Die plötzlich mit Wasser gefüllten Graben (2. Kön 3,16–22)

Merkwürdige Kriegstaktik! Wenn man selbst am Verdursten ist, buddelt man doch keine Löcher. Doch genau das ordnet Elisa an. Und siehe da: Wasser strömt vom Land Edom her. Somit haben die Israeliten zu trinken. Außerdem sieht das Wasser aus der Ferne (im Sonnenschein) wie Blut aus. Das verwirrt die Feinde – und führt dahin, dass ihr Blut vergossen wird.

71. Das Öl geht nicht aus (2. Kön 4,1–7)

Eine Witwe kann ihre Schulden nicht zurückzahlen. Ihre Söhne sollen darum versklavt werden (bis zum nächsten Jubeljahr, 3. Mose 25,39–46). Was nun? Elisa weist an, Gefäße zu holen. Dann wird hinter verschlossener Tür das Öl in die Gefäße ausgeschüttet. Das Öl fließt immer weiter. Es wird nur durch die Anzahl der Gefäße begrenzt. Die beiden Öl-Wunder (einmal durch Elia und einmal durch Elisa ausgeführt) erinnern uns an die beiden Segungen des Geistes, die wir in Johannes 4,14 und 7,37–39 finden.

72. Auferweckung eines Jungen (2. Kön 4,8–37)

Auch dieses Wunder, wie das vorige, findet hinter verschlossener Tür statt. Der Meister selbst hat auch oft dafür gesorgt, dass Wunder im verborgenen geschahen, so zum Beispiel bei der Auferweckung der Tochter von Jairus. Elisa weckt, wie Elia, den einzigen Sohn aus den Toten auf.

73. Giftiges Essen wird transformiert (2. Kön 4,38–41)

Wilde Koloquinten verderben das Gericht der Prophetensöhne. Der Tod ist im Topf. Es wird Mehl hineingeschüttet und alles wird gut. So müssen wir Christus in alles hineinbringen, dann werden wir geistliche Nahrung finden und zum Haupt hinwachsen.

74. Alle werden durch wenig satt (2. Kön 4,42–44)

Ein Mann aus Baal-Schalischa bringt hochwillkommene Nahrung: Gerstenbrote und Jungkorn zum Knabbern. Aber es ist zu wenig für 100 Mann. Doch Elisa lässt es der Menge vorsetzen und alle werden satt. Das erinnert an Christis, der seinen zweifelnden Jüngern auch gebot, der Volksmenge das Wenige vorzulegen, was sich dann wunderbar vermehrte. Doch wie viel größer war das, was er tat, indem er Tausende mit noch weniger speiste!

75. Naaman wird vom Aussatz geheilt (2. Kön 5,1–14)

Naaman ist (an Erfolgen) reich. Doch er hat den Aussatz. Das ist sein Wurm im Lebensapfel. Aber es gibt Hoffnung für ihn durch den göttlichen Propheten Elisa, der ihn zu den trüben Wassern des Jordan schickt. Später wird ein größerer als Elisa sagen: „Bade dich“ (Joh 9,7). Der Blindgeborene wurde so durch den Herrn geheilt. Und auch Naaman, der Syrer, wurde durch das Bad von seiner Krankheit gereinigt.

76. Gehasi wird mit Aussatz geschlagen (2. Kön 5,26–27)

Gehasi will Naaman nicht einfach so ziehen lassen. Er will etwas von seinem Reichtum abhaben. Durch seine Gier besudelt er das schöne Bild der Gnade Gottes. Gehasi bekommt auch etwas von Naaman: seinen Aussatz. Elisa heilt ihn nicht. Diese Gnade wird Gehasi nicht angeboten.

77. Die schwimmende Axt (2. Kön 6,1–7)

Gott hilft, wenn wir gemeinsam in Not sind (2. Kön 4,38 ff.), aber er hilft auch, wenn wir persönlich in Schwierigkeiten geraten sind. Wenn wir im Dienst Kraft verloren haben, müssen wir an den Ort zurückkehren, wo wir sie verloren haben. Wenn wir dann unsere Schuld zugeben und Christus sowie sein Kreuz hineinbringen, wird alles wieder gut werden.

78. Das Wunder der geöffneten und geschlossenen Augen (2. Kön 6,8–23)

Der syrische König war verwirrt, weil die Israeliten seine Militäroperationen vorauszusehen schien. Es war aber nicht ein Verräter oder ein Spion in seinen Reihen, sondern Elisa half den Israeliten – und Elisa stand in Kontakt mit dem allwissenden Gott. Der Syrer-König rückte mit einer großen Heeresmacht gegen Elisa an, nicht bedenkend, dass das gegen diesen Elisa doch aussichtslos sein musste. Als die Heere Dothan umzingelten, bekam der Knecht Elisas Angst und so betete Elisa, dass seine Augen für die Engelmacht geöffnet würden. Dann betete er für die Blindheit der Syrer und einige Zeit später, dass ihnen die Augen geöffnet würden – als sie schon in der Falle saßen. Aber Elisa wollte nicht, dass sie getötet würden, sondern speiste und tränkte seine Feinde, was einen nachhaltigen Eindruck auf sie machte.

79. Die plötzliche Wendung der Hungersnot (2. Kön 6,24–31)

Samara wird von Syrern belagert. Eine schreckliche Hungersnot grassiert. Für einen Eselskopf muss man viel Geld auf den Teller legen. Ein paar Pferde hat der König noch – ansonsten war alles Fleisch verzehrt. Selbst Kannibalismus kam vor. Da sagt der Prophet: Am nächsten Tag wird man für Lebensmittel normale Preise bezahlen. Wie soll das möglich sein? Die halbe Stadt war am Verhungern und man würde alles für einen Laib Brot geben. „So ein Wunder ist unmöglich!“, meint der Anführer des Königs. Doch Gott sorgt dafür, dass die Syrer fliehen und alles zurücklassen. Das Volk kann sich satt essen. Der Anführer bekommt dieses Wunder zwar noch mit, aber kann kein Stück Brot mehr in den Mund schieben, weil er im Tor zertrampelt wird – nach dem Wort des Herrn.

80. Ein Toter weckt einen Toten auf (2. Kön 13,14–21)

Elisa wird krank und stirbt. Sein Mentor war lebendig in den Himmel gefahren, das geschieht bei Elisa zwar nicht – und doch passiert etwas Außergewöhnliches. Nach seinem Tod kommt ein Toter mit seinem Leichnam in Berührung und wird lebendig. Durch seinen Tod kommt Leben hervor. Was für ein Wunder! Es ist schon ein Wunder, wenn ein Lebender einen Toten auferweckt – aber hier bringt ein Toter einen Toten zum Leben (natürlich durch Gottes Macht)! Das erinnert an den Herrn, der uns durch sein Sterben Leben brachte.

81. Ussija wird mit Aussatz geschlagen (2. Kön 15,1–8)

Ussija wurde von Gott geholfen, bis er stark wurde. Doch als er (äußerlich) stark wurde, wurde er (innerlich) schwach. Er maßte sich Priestertätigkeit an und wollte ins Heiligtum hineingehen. Als er das tat, schlug Gott ihn mit Aussatz. Und er wurde – im Gegensatz zu Miriam – nicht geheilt, sondern blieb krank bis an sein Lebensende.

82. Ein Engel schlägt ein großes Heer (2. Kön 18,13–37)

Sanherib, der Assyrer, fällt in Juda ein. Er ist militärisch den Juden weit überlegen. Er ist aber nicht dem Engelheer überlegen – nicht einmal einem einzigen. Ein Engel schlägt 185000 Mann. Und die Assyrer müssen abziehen.

83. Hiskia wird geheilt (2. Kön 20,1–11)

Hiskia wird krank. Eigentlich muss er sterben. Doch Gott will eine Wunderheilung erlauben. Als Zeichen dafür, dass diese durch Jesaja angekündigte Wunderheilung eintrifft, geht die Sonnenuhr durch die Hand des Schöpfers in die falsche Richtung.

In den Büchern der Chronika finden sich einige Wunder, die auch in den Büchern der Könige vorkommen (z.B. die Heilung Hiskias in 2. Chronika 32). Wunder, die ausschließlich in dem Buch der Chronika vorkommen, sind mir nicht bekannt.