Der letzte Vers dieser Einschaltung nimmt jetzt Bezug auf das, was bis jetzt gesagt wurde. Und es wird hier gesagt von einer Hoffnung: „Jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat“. Das ist nicht eine Ermahnung! Es wird oft so aufgefasst, es ist aber keine, obwohl ich immer sage: Eigentlich ist das die stärkste Ermahnung, die ich mir denken kann, dass der Herr Jesus vorgestellt wird als solcher, den wir bald sehen werden. Das ist eigentlich die tiefste Ermahnung! Aber es wird nicht so dargestellt, sondern einfach als ein Zustand, der jeden Gläubigen kennzeichnet. Wenn es hier heißt: „Jeder, der …“, dann wird da nicht ein Unterschied gemacht zwischen solchen, die geistlich sind, und anderen, die nicht so geistlich sind, sondern es meint jeden wahren gläubigen Christen. „Jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat.“ Wir haben diese Hoffnung zu ihm – so wie wir Frieden haben, so wie wir Glauben haben, so wie wir Liebe haben, so haben wir auch die Hoffnung.

Was da im Griechischen steht heißt eigentlich: „Und jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat“. Das heißt, liebe Geschwister, der Herr Jesus selbst ist die Basis unserer Hoffnung, unsere Hoffnung gründet sich auf niemand Geringeren als den Herrn Jesus selbst. Jeder, der diese Hoffnung auf ihn hat, der reinigt sich. Das ist das Normale für einen Christen, dass er sich reinigt. Und ich habe so den Eindruck, als ob Gott uns hier sagen will: Ein Christ, der den Herrn Jesus bald sehen wird – und wir wissen, dass er bald kommt –, jeder Christ wird sich darauf freuen und wird seine Hoffnung gründen auf den Herrn. Diese Hoffnung wird nie zuschanden werden. Irdische Hoffnungen zerrinnen wie Sand, aber nicht die Hoffnung, die auf ihn gestützt ist, nämlich, dass wir ihn sehen werden.

Und deswegen glaube ich, dass auch dieser Blick zum Herrn Jesus so wesentlich ist, der Blick auf ihn, den Kommenden, dass wir auf ihn warten. Die Seele, die das macht, wird versuchen, schon möglichst hier dem Herrn Jesus gleich zu sein. Es heißt hier: „Er reinigt sich, gleich wie er rein ist.“ Der Herr Jesus hat sich nie reinigen müssen, er ist rein! Aber wir sind unrein und wir müssen uns reinigen.

Liebe Freunde, auch meine lieben jungen Freunde, ihr müsst das lernen, mit dem Heiland euren Weg zu gehen und ihn zu erwarten, dann werdet ihr sehen, dass die Dinge der Welt verblassen, dass sie gar keine Anziehungskraft mehr ausüben. Es ist so ähnlich wie in Johannes 17, wo der Herr Jesus sagt: „Ich heilige mich selbst für sie, auf dass auch sie Geheiligte seien durch Wahrheit.“ Das heiligen will sagen, der Herr Jesus verlässt diese Erde und geht zu seinem Vater, und von dort aus würde er unsere Herzen emporziehen zu sich.

Ich entsinne mich an eine Physikstunde, da war ich noch ein Knabe, und wir hatten Physik. Und der Lehrer wollte uns die Magnetlinien zeigen, die, sagen wir mal, ein Hufeisenmagnet hat. Du siehst an dem Magnet überhaupt nichts und merkst auch nichts, wenn du ihn anfasst, ob da irgendwas zieht – da ist also nichts zu merken, ist so tot wie alles andere. „Augenblick“, hat der Lehrer gesagt, dann hat er ein Stückchen Papier genommen, durchsichtiges Papier, und hat Eisenspäne darauf gelegt. Nun war immer noch nichts passiert, aber dann kam er – das war ja ein bisschen tückisch! – von unten mit dem Magnet gegen das Papier. Und auf einmal sprangen die ganzen Eisenspäne in lauter Linien. Habt ihr schon einmal so was gesehen? Das ist keine Geschichte, das ist Realität!

Aber so wird es der Herr Jesus machen, ihr Lieben, er wird unsere Herzen anziehen. So wie Eisen sofort an den Magnet fliegt, so wird er unsere Herzen hochziehen. Da heiligt sich der Herr Jesus, er geht selbst zum Vater, damit auch wir Geheiligte seien durch Wahrheit.

Liebe Freunde, das ist ein glückliches Leben. Manche denken, im Selbstgericht zu sein, das ist furchtbar, wenn man immer so sich selbst richten muss – es ist gar nicht furchtbar, es ist das Beste, was wir machen können. Wenn irgendwas Unreines war, gleich mit ihm besprechen, und heute Abend kannst du es dann noch genauer sagen. „Jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, gleich wie er rein ist.“

Ich habe versucht, liebe Freunde, ein wenig über die Liebe des Vaters zu sprechen und über die Gnade, die uns erwartet, wenn wir zum Herrn Jesus kommen, um ihn zu sehen, von Angesicht zu Angesicht. Weißt du, das macht mich glücklich! Da werden wir in seinem Antlitz lesen, wie sehr er uns geliebt hat. Wir werden in sein Angesicht schauen und seine Liebe sehen. Gott sei Dank!

[Nach einem Vortrag]