Mahl des Herrn (1. Kor 11,17–34) und Tisch des Herrn (1. Kor 10,14–22) – was ist damit jeweils gemeint? Geht es um das dasselbe?

Beides ist dasselbe. Es geht jeweils um das Brotbrechen. Brotbrechen ist sozusagen der übergeordnete Begriff. Dieses Brotbrechen hat zwei Seiten, die man mit „Mahl des Herrn“ und „Tisch des Herrn“ beschreiben kann.

Bei einem Mahl geht es, generell geredet, um das, was auf dem Tisch steht. Und es geht darum, auf welche Art und Weise man das Mahl einnimmt. Bei dem Mahl des Herrn geht es um sein Gedächtnis (1. Kor 11,25); und dieses Gedächtnismahl sollen wir auf eine würdige Art und Weise einnehmen (1. Kor 11,27). Wir beurteilen uns selbst und nehmen so teil an diesem Mahl (1. Kor 11,31).

Bei dem Tisch geht es mehr darum, wer eingeladen hat und wer sonst noch am Tisch sitzt und ob man auch an anderen Tischen Platz nimmt. Es geht um die Frage der Gemeinschaft. Am Tisch des Herrn haben wir Gemeinschaft mit seinem Blut und seinem Leib, mit ihm selbst und mit den Gliedern seines Leibes. Wenn wir an seinem Tisch teilnehmen, sind andere, konkurrierende Tische für uns tabu.