Wir sehen auch in diesen Büchern das deutliche Wirken Gottes. Wir erkennen, dass er die Herzen der Könige wie Wasserbäche lenkt und wie er sich herabneigt zu den Schwachen und ihnen zur Seite steht. Gerade in dem Buch Esther, in dem der Name Gottes nicht erwähnt wird, erblickt das Auge des Glaubens das erstaunliche Walten Gottes. Und doch! Ein Wunder, ein Durchbrechen natürlicher Gesetzmäßigkeiten, wird in diesen Büchern nicht gefunden. Es war der „Tag der kleinen Dinge“, es waren Tage der Schwachheit und nicht der Kraft.

Gott tat hier nicht die Wunder, die er am Anfang der Geschichte des Volkes gewirkt hatte. Es fiel hier bei der Rückkehr ins verheißene Land kein Manna vom Himmel, es leitete sie keine Wolkensäule und der Jordan teile sich nicht vor ihnen. Gott bleibt immer derselbe, ja. Aber er tut nicht immer dasselbe, sondern handelt nach seiner Weisheit und im Blick auf den Zustand des Volkes. Das mögen alle jene gut bedenken, die in den letzten Tagen die Wunder der Anfangszeit der Christenheit für selbstverständlich erachten.