Frage: Manche Christen essen kein Blut. Ist das nicht Gesetzlichkeit? Und wie ist das mit der Bluttransfusion? 

Das Thema wird kontrovers beleuchtet und viele Christen meinen, die Freiheit zu haben, Blut essen zu dürfen – weil wir nicht unter Gesetz stehen.

Und wir Christen stehen auch nicht unter Gesetz. Das sagt die Bibel klar (Röm 6,14). Deshalb gilt zum Beispiel 3. Mose 3,17 für uns Christen nicht. Aber Gott hat das „Blutverbot“ schon lange vor der Gesetzgebung erteilt und es gilt somit allen Menschen, nicht nur einem erwähltem Volk. Das Verbot ist darum heute für uns noch genauso gültig wie die Erlaubnis, Fleisch essen zu dürfen (siehe dazu 1. Mo 9,1–7).

Die „vier Stücke“ in Apostelgeschichte 15,20 – wozu auch das Blutverbot gehört – wurden den Gläubigen aus den Nationen auferlegt, weil das Dinge waren, die die Juden als Gräuel erachteten. Aber auch unabhängig von den Empfindungen ihrer jüdischen Glaubensbrüder waren es böse Dinge, wodurch der Schöpfer missachtet wurde. Das sollten sich die Gläubigen aus den Nationen, die früher gerade in diesen Dingen lebten und deshalb nur schwer davon loskamen, bewusst machen; und das sollen sie auch tun. Es ist noch zu vermerken, dass die vier Stücke aus Apostelgeschichte nicht mit einer Gerichtsandrohung verbunden wurde, wie wir das im Gesetz finden (3. Mo 7,36.27).

Die Nationen sollen sich gemäß Apostelgeschichte 15 enthalten von:

  • Verunreinigungen der Götzen
  • Hurerei
  • Ersticktem (bei Ersticktem ist das Blut nicht ausgelaufen)
  • Blut

Götzendienst und Hurerei ist etwas, was Gott missfällt. Es ist keine Gesetzlichkeit, das zu sagen und demensprechend zu leben! Aber auch der Verzehr von Blut gefällt Gott nicht. Denn das Blut ist ein Symbol für Leben. Und nur Gott ist es, dem das Leben gehört.

Wenn ein Mensch ein Tier tötet, um es zu essen, dann darf er das tatsächlich nur deshalb tun, weil Gott ihn dazu autorisiert hat. Und diese „Autorisierung“ macht der Mensch deutlich, indem er das Blut zur Erde fließen lässt. Auch wenn uns diese Symbolsprache vielleicht nicht so eingängig ist, ist es durchaus keine Gesetzlichkeit, sich daran zu halten und auf Blut zu verzichten.

Von einer Bluttransfusion wird in der Bibel nicht gesprochen. Deshalb kann man hier nicht einfach ein Verbot formulieren. Außerdem wird bei einer Bluttransfusion eben nicht ein Leben ausgelöscht. Und darum greift die Symbolik („Gott gehört das Leben“) in diesem Fall durchaus nicht. Wer Bluttransfusionen ablehnt, geht über die Schrift hinaus und verleugnet auch die helfende Barmherzigkeit Gottes.