Frage: Warum wurde eine Schlange und nicht ein Lamm zur Rettung der sterbenden Israeliten auf eine Stange erhöht, da doch eine erhöhte Schlange nicht eigentlich ein Sinnbild vom Herrn Jesu ist, sondern viel eher ein unschuldiges Lamm?

Antwort: Der Herr Jesus sagt in Johannes 3,14–15: „Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöhte, so muss der Sohn des Menschen erhöht werden, damit jeder, der an ihn glaubt, [nicht verloren gehe, sondern] ewiges Leben habe.“ – Durch eine Schlange kam in 4. Mose 21 der Tod, durch eine Schlange sollte auch das Leben kommen. So wie durch einen Menschen (durch Adam) die Sünde und der Tod kam, so auch durch einen Menschen (durch Jesus Christus, „den letzten Adam“) die Rettung und das Leben (vgl. Röm 5,13f.).

Jesus Christus war wohl in der Gestalt des Fleisches der Sünde (Röm 8,3), aber ohne Sünde (Heb 4,15), wie die erhöhte Schlange, die den Juden einst das Leben brachte, wohl in Gestalt der giftigen, verderblichen Schlange war, aber ohne Gift. – Aber Christus wurde, als Er am Kreuz erhöht worden und dort im Gericht für uns war, „zur Sünde“ gemacht, ja „ein Fluch“ für uns (2. Kor 5,21; Gal 3,13). Wie schrecklich war das doch! Er, der Heilige und Gerechte, „der Sünde nicht kannte“, wurde zur Sünde gemacht. Er, der Gesegnete und Hochgelobte, gepriesen in Ewigkeit, war ein Fluch, verlassen von Gott in jenen finsteren Stunden auf Golgatha! Wer kann die Tiefe ermessen, in die Christus geführt wurde, um uns aus dem Tod ins Leben zu führen? Von dieser furchtbaren Tatsache, dass der Herr für uns zum Heil am Fluchholz „zur Sünde gemacht“ wurde, ist jenes Vorbild aus 4. Mose 21, so ernst es ist, darum völlig passend.