Frage: Was ist in Psalm 23,5 unter dem Tisch zu verstehen? Das Abendmahl oder die Versorgung des zukünftigen gläubigen Überrestes aus Israel?

Antwort: In dem bekannten und schönen Ausdruck in Psalm 23,5, „Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde“, ist nicht der „Tisch des Herrn“ (1. Kor 10,21) zu verstehen oder, was dasselbe wäre, das Abendmahl des Herrn (1. Kor 11,20). Man muss auch nicht in erster Linie an einen buchstäblichen Tisch denken, also an echte Speise oder Getränk, womit der kommende gläubige Überrest aus den Juden in den Tagen bitterer Verfolgung von Gott versorgt werden wird. Das wird in der Tat geschehen wie es bei Elia in den Tagen Ahabs geschah.

Nein, der Tisch oder die gedeckte Tafel soll hier bildlich und geistlich verstanden werden. Sie ist genauso wie „die grünen Auen“, „die stillen Wasser“ sowie „Stecken und Stab“ ein Symbol. Als z.B. Paulus und Silas im Gefängnis lobsangen (Apg 16), da saßen sie an einem von ihrem Hirten gedeckten Tisch. So ging es auch dem Herrn Jesus selbst. Auch Ihm bereitete Gott angesichts seiner Feinde einen Tisch und füllte Ihm den Becher (vgl. Mt 11,25; Joh 12,7–8). Und machen wir inmitten einer feindlichen Welt nicht die gleichen herrlichen Erfahrungen?