Als Folge der Belagerung durch Ben-Hadad, den König von Syrien, war in der Stadt Samaria eine schwere Hungersnot ausgebrochen. Als der Prophet Elisa im Auftrag des Herrn ein Ende der Hungersnot ankündigte, wurde ihm nicht geglaubt. Doch das Wort des Herrn traf ein – wenn auch nicht so, wie die Menschen es sich vielleicht vorgestellt hatten.

Vier aussätzige Männer, die sich außerhalb der Stadtmauer aufhielten, entschlossen sich, zu den Syrern überzulaufen. Doch als sie im Lager der Syrer ankamen, stellten sie zu ihrem großen Erstaunen fest, dass das Lager verlassen war. Der Herr selbst hatte die Syrer in die Flucht geschlagen. Dabei hatten sie sämtliche Vorräte im Lager zurückgelassen. Nachdem die vier Aussätzigen sich an den vorgefundenen Vorräten gütlich getan hatten, wurde ihnen ihre Verantwortung gegenüber der hungernden Bevölkerung Samarias bewusst. Sie sprachen zueinander: „Wir tun nicht recht. Dieser Tag ist ein Tag guter Botschaft; schweigen wir aber und warten, bis der Morgen hell wird, so wird uns Schuld treffen. Und nun kommt und lasst uns hineingehen und es im Haus des Königs berichten“ (2. Kön 7,9).

Ja, es gab eine gute Nachricht an jenem Tag: Sie hatten viel zu essen gefunden für sich und für alle Bewohner Samarias. Die Hungersnot war zu Ende! Nun galt es, diese gute Nachricht allen Bewohnern Samarias mitzuteilen, wollten sie sich nicht an den hungernden und leidenden Menschen schuldig machen.

Auch wir, die wir an den Herr Jesus glauben, haben eine gute Botschaft für die hungernden und leidenden Menschen dieser Welt: Wir haben im Herrn Jesus die Erlösung und einen unschätzbaren Reichtum gefunden (1. Kor 1,30; Kol 2,3). Der Herr Jesus ist das Brot des Lebens, das jeden „Hunger“ der Seele stillt (Joh 6,35.48). Sind wir uns der Verantwortung bewusst, die damit verbunden ist? Geben wir an andere weiter, was wir gefunden haben? Bedenken wir: Tun wir es nicht, machen wir uns schuldig (Hes 3,16–21).

Der Morgen wird bald hell werden: Die Ankunft des Herrn steht nahe bevor! Dann wird es zu spät sein, die gute Botschaft weiterzusagen. Darum: „Siehe, jetzt ist die wohlangenehme Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils“ (2. Kor 6,2). „Heute, wenn ihr seine Stimme hört, verhärtet eure Herzen nicht!“