Frage: In Matthäus 17,10 ff. führt der Herr aus, dass Elia schon gekommen sei und seine Jünger erkannten, dass damit Johannes der Täufer gemeint war. Wie lässt sich das in Überstimmung mit der Aussage Johannes des Täufers in Johannes 1,21 bringen, wo er ausdrücklich sagt, dass er nicht der Elias sei. War nun Johannes der Täufer der Elia oder war er es nicht?

Antwort: Das kommt auf den Blickwinkeln an. Johannes der Täufer kam in der Kraft und dem Geist eines Elias (Lukas 1,17). Er erfüllte den Auftrag, den Weg des Herrn zu bereiten (Jes 40,3; Mal 3,1). So gesehen war er der Elia. Da er aber verworfen wurde, konnte die Wiederherstellung aller Dinge nicht kommen (Matthäus 17,11). Darum muss nochmal ein Mann aufstehen, der die Merkmale eines Elias tragen wird. Das Volk wird dann zubereitet werden und der Tag des Herrn wird anbrechen. Die Erfüllung von Maleachi 3,23 steht bis heute aus. So gesehen war Johannes der Täufer nicht der Elia. (Johannes der Täufer bezieht die Prophezeiung aus Maleachi 3,23 auch nicht auf sich; er spricht nur davon, dass er den Dienst erfüllen würde und sieht sich als eine Stimme, nicht als die Erfüllung in Person).

Im Johannesevangelium wird Christus von Anfang an als der Verworfene betrachtet. Und das gilt auch für seinen Vorläufer Johannes. Es nimmt daher nicht Wunder, dass bereits im ersten Kapitel zu lesen ist, dass Johannes der Täufer nicht der Elia ist – denn das Reich würde nicht kommen können. Gott hatte es nach seinem Ratschluss beschlossen, dass sein Christus zuerst leiden und sterben sollte. Die Herrlichkeit des Reiches kommt später.

Wir können auch sagen: Es gibt einen Elia, der es mit dem ersten Kommen des Herrn zu tun hat. Das war Johannes der Täufer. Es gibt einen Elia, der es mit dem zweiten Kommen des Herrn zu tun. Und der wird noch kommen. Wir finden diesen Elia in einen der zwei Zeugen in Offenbarung 11 wieder.