Frage: Was ist die Bedeutung von Hesekiel 18,19–32, insbesondere Vers 24?

Antwort: Sie fragen nach Hesekiel 18,19–32, wobei Ihnen besonders Vers 24 Schwierigkeiten macht: „Wenn aber ein Gerechter von seiner Gerechtigkeit umkehrt und unrecht tut, nach allen Gräueln tut, die der Gottlose verübt hat, sollte er leben? Aller seiner gerechten Taten, die er getan hat, soll nicht gedacht werden; wegen seiner Treulosigkeit, die er begangen, und wegen seiner Sünde, die er getan hat, wegen dieser soll er sterben.“

Der Geist Gottes sagt uns hier, dass Er im Land Israel, nachdem Er die böse jüdische Nation als solche gerichtet hat, von jetzt ab jeden Einzelnen nach seinem eigenen Verhalten richten würde. Dies würde er nicht mehr nach 2. Mose 34,7 tun, wo Er selbst sagt, dass Er seine Güte bewahrt auf Tausende hin, aber die Ungerechtigkeit der Väter heimsucht an den Kindern und Kindeskindern, an der dritten und an der vierten Generation. Es sollte also jeder Gerechte und Ungerechte nunmehr sein eigenes Urteil (Gericht) tragen. Dabei müssen Sie aber beachten, dass unter dem Gericht, von dem hier die Rede ist, ein zeitliches Gericht gemeint ist und unter dem Tod ein leiblicher Tod in dieser Welt. –

So kann auch heute noch ein Gläubiger für seine Sünde in gewissen Fällen unter der Zucht Gottes durch den Tod aus dieser Welt abgerufen werden (vgl. 1. Kor 11,29.30 und 1. Joh 5,16.17), aber seine Seele geht, wenn er wirklich errettet war, in die Herrlichkeit Gottes ein (vgl. 1. Kor 5,5; 11,32). Dazu kommt, dass die Gläubigen in der Gegenwart, d.h. seit der Ausgießung des Heiligen Geistes, in einem noch viel innigeren Verhältnis zu Gott stehen. Die gläubigen Christen sind, was bei den gläubigen Israeliten nicht der Fall war, durch die Versiegelung und Innewohnung des Heiligen Geistes auf ewig mit Christus vereinigt, sie bilden ein unzertrennliches Ganzes mit Christus: Er ist das Haupt, sie sind seine Glieder (Joh 14,16.17; 1. Kor 12,12.13.27; Eph 1,13.14; 1. Joh 4,13).

Preisen Sie Gott für seine Gnade und wandeln Sie durch seinen Geist in seinem Licht und seinem Frieden! Wenn aber einmal der Fuß strauchelt, so sagt uns die Heilige Schrift, dass dem aufrichtigen Bekenntnis des Kindes die Vergebung des Vaters folgt und dass uns Jesus, unser treuer Fürsprecher beim Vater, die Füße wäscht (Joh 13,10; 1. Joh 1,9; 2,1.2).