Frage: Was ist mit „Abbilder der himmlischen Dinge“ in Hebräer 9,23 gemeint?

Antwort: Wenn es in Hebräer 9,23 heißt: „Es war nun nötig, dass die Abbilder der Dinge in den Himmeln hierdurch (d.h. durch die alttestamentlichen Opfer) gereinigt wurden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Schlachtopfer als diese“, so sind unter den Abbildern die heiligen Geräte in der Stiftshütte (später z.T. im Tempel) gemeint; was aber die „himmlischen Dinge selbst“ sind, von denen jene Geräte auf der Erde (im Heiligtum von Israel) nur Abbilder waren, wird uns nicht gesagt.

Doch hören wir, jedoch auch wohl in bildlicher Sprache, z.B. in Offenbarung 4,6 von einem „gläsernen Meer“ im Himmel, das uns an das „kupferne Meer“ (1. Chr 18,8) zur Fußwaschung der Priester erinnert, die im Himmel nicht mehr nötig ist. Ferner hören wir von einem „dritten Himmel“ (2. Kor 12,2), was uns an die dritte Abteilung im Heiligtum erinnert, an das Allerheiligste, wo Gottes Wohnung war. Aber unser Wissen und selbst unser Vorstellungsvermögen über himmlische Dinge ist auf der Erde schwach und unvollkommen (vgl. 1. Kor 13,9.10). Christus alleine war und konnte das Schlachtopfer zur Reinigung der (wohl durch die Gegenwart Satans verunreinigten) Dinge in den Himmeln sein.

Dass das Wort „Schlachtopfer“ hier dennoch in der Mehrzahl steht, kommt wohl nur daher, dass der Schreiber des Hebräerbriefes an die vielen Schlachtopfer im Alten Bund dachte, deren Erfüllung allein Christi Opfer war. Er trat an deren Stelle.