Der Psalm 136 beginnt sozusagen mit dem Refrain der Nationalhymne Israels – wenigstens seit der Zeit des Tempels Salomos (vgl. 2. Chr 5,13); und das Lied, das „seine Güte“ verkündet, die „ewig währt“, ist ein Lied für die Ewigkeit. Und es ist überaus schön, zu sehen, wie der Psalmist alle Beziehungen und die gesamte Geschichte Israels mit der Güte des Herrn verbindet.

So entströmt sie in den Versen 2–4 dem, was Gott ist als der Gott der Götter und der Herr der Herren und als der, der große Wunder tut, das heißt in seiner absoluten Hoheit und Allmacht.

In den Versen 5–9 wird Gott als Schöpfer und für seine Güte gepriesen. Danach als Erlöser (Verse 10–15). Und sei es im Gericht über Ägypten, durch das er Israel mit starker Hand und ausgestrecktem Arm herausführte, oder in dem Sturz Pharaos und seines Heeres ins Rote Meer – immer ist es der Gedanke an seine immerwährende Güte, der die Herzen seines Volkes erfüllt und ihr Lied hervorbringt.

Ebenso in der ganzen weiteren Geschichte. In Vers 16 wird ihm die Führung seines Volkes durch die Wüste zugeschrieben, in den Versen 17–20 die Befreiung von den Feinden unterwegs und dann in den Versen 21.22 die Einführung in den Besitz ihres Landes. Der sie herausgeführt hatte, hatte sie auch eingeführt, denn seine Güte währt ewig.

Die nächsten beiden Verse (23.24) fassen die ganze Vergangenheit zusammen. Gott hatte seines Volkes in ihrem niedrigen Zustand (in Ägypten) gedacht und hatte sie seitdem von allen ihren Feinden erlöst, bis sie in den Genuss des Landes kamen. Und Vers 25 schaut voraus auf das 1000-jährige Reich und sieht die Befriedigung der Bedürfnisses allen Fleisches, während die Güte – wie heute – immer noch der Gegenstand ihres Liedes sein wird. Der Psalm schließt mit dem Lob des Gottes der Himmel – Gott in dem allgemeinen Bereich seiner Macht und Herrschaft. Und es heißt immer noch: „Denn seine Güte währt ewig.“

Von Anfang bis Ende, durch alle Zeitalter, in der Schöpfung (und wir können sogar noch weiter zurückgehen: bis zu den Gnadenratschlüssen Gottes in Christus vor Grundlegung der Welt), in unserer Erlösung, unserer Reise durch die Wüste, unserer Befreiung von unseren Feinden oder in unserem Eingeführtwerden in den Besitz alles dessen, was Gott uns in Christus verheißen hat, sei es heute oder dann, wenn wir für immer bei dem Herrn sein werden – es ist lauter Güte und wird es immer sein, so dass wir uns das Lied Israels zu eigen machen und singen können: „Preist den Herrn! Denn er ist gütig, denn seine Güte währt ewig.“