Plötzlich entmutigt sein – das kann einen irritieren. Muss es aber nicht. Denn dem Propheten Elia erging es genauso, wie 1. Könige 18 und 19 belegt. Erst auf dem Berg Karmel und auf der Höhe des Glaubens und dann unterm Ginsterstrauch. Ein Windhauch und der Horizont seines Glaubens wurde verfinstert.

1. Könige 19,5–6 geben Winke zur Ursache und Behandlung von Entmutigtsein.

„Und er legte sich nieder und schlief ein unter dem Ginsterstrauch. Und siehe da, ein Engel rührte ihn an und sprach zu ihm: Stehe auf, iss! Und als er hinblickte, siehe, da lag zu seinen Häupten ein Kuchen, auf heißen Steinen gebacken, und ein Krug Wasser. Und er aß und trank und legte sich wieder hin.“

Die erste Ursache für Entmutigung ist Überanstrengung (besonders, wenn die Anstrengung nicht zum Ziel führt). Elia ist erledigt. Gott schenkt dann Ruhe: Elia schläft unter dem Ginsterstrauch ein.

Die zweite Ursache: Mangelnde Nahrungsaufnahme, womit jetzt natürlich in erster Linie die geistliche Nahrung gemeint ist. Gott aber gewährt eine reiche Versorgung: Elia bekommt Kuchen und Wasser.

Die dritte Ursache: Einsamkeit. Elia ist allein in der Wüste. Gott sendet einen Boten, der ihm sozusagen „auf die Schulter klopft“.

Die vierte Ursache: Ratlosigkeit oder Lethargie. Gott gibt durch einen Engel Wegweisung (vgl. Vers 7).

Ich fasse zusammen und wende an, indem ich an die persönliche Verantwortung denke: Wer entmutigt ist, soll sich Ruhe gönnen und nicht die Stimmung in fieberhafter Aktivität ersäufen wollen; er soll intensiv Gottes Wort als Nahrung der Seele lesen sowie die Gemeinschaft mit anderen suchen, die einen ermutigen können, aber es soll auch keine Passivität da sein, sondern das aktive Fragen, was es jetzt zu tun gibt.