„Wenn aber der Aussatz in der Haut ausbricht und der Aussatz die ganze Haut dessen, der das Übel hat, bedeckt, von seinem Kopf bis zu seinen Füßen, wohin auch die Augen des Priesters blicken und der Priester besieht ihn, und siehe, der Aussatz hat sein ganzes Fleisch bedeckt, so soll er den, der das Übel hat, für rein erklären; hat es sich ganz in weiß verwandelt, so ist er rein. An dem Tag aber, da rohes Fleisch an ihm gesehen wird, wird er unrein sein. Und sieht der Priester das rohe Fleisch, so soll er ihn für unrein erklären; das rohe Fleisch ist unrein: Es ist der Aussatz. Wenn aber das rohe Fleisch sich ändert und in weiß verwandelt wird, so soll er zu dem Priester kommen; und besieht ihn der Priester, und siehe, das Übel ist in weiß verwandelt, so soll der Priester den, der das Übel hat, für rein erklären: Er ist rein“ (3. Mose 13,12–17).

Der besondere Fall von Aussatz, der in diesen Versen behandelt wird, ist sehr bemerkenswert. Im Allgemeinen ist Aussatz ein Bild der Sünde, die im Fleisch wirkt; wenn also das „rohe Fleisch gesehen wird“, ist das ein Zeichen der Aktivität der Sünde, und der Mensch musste für unrein erklärt werden (3. Mo 13,14). Wenn aber der Aussatz das ganze Fleisch bedeckt (und demnach kein rohes Fleisch mehr zu sehen ist), dann sollte er für rein erklärt werden – „hat es sich ganz in rein verwandelt, so ist er rein“ (3. Mo 13,13). In diesem Fall war das Fleisch wirksam gewesen und der Beweis seiner früheren Aktivität ist immer noch zu sehen; aber die Aktivität ist gestoppt, und deshalb soll er für rein gehalten werden, auch wenn er noch ein Aussätziger ist. Ein solcher war geheilt, wenn auch noch nicht gereinigt, noch nicht unter die Wirksamkeit der Opfer gebracht oder in die Beziehung mit Gott innerhalb des Lagers zurückgeführt.

Vorbildlich spricht das von einem Sünder im Selbstgericht vor Gott. Er ist beschmutzt von der Sünde und erkennt das, und weil er Buße tut, wird die Aktivität der Sünde gestoppt. Es ist der Moment (und wir sollten nicht vergessen, dass hier die moralische Reihenfolge vorgestellt wird), wenn der Sünder sich vor Gott beugt und seine Sünde und seinen wahren Zustand bekennt. Er ist immer noch ein Sünder, er ist noch nicht unter der Wirksamkeit des Todes und der Auferstehung Christi; aber die Aktivität des Fleisches ist jetzt gestoppt, und deshalb kann als „geheilt“ betrachtet werden (3. Mo 14,3).

Im nächsten Kapitel finden wir die verschiedenen Rituale der Waschung und Reinigung des Aussätzigen, um ihn wieder passend zu machen für die Gemeinschaft. Als Erstes, als Grundlage von allem, kommt der Tod und die Auferstehung Christi, weil der Aussätzige außerhalb des Lagers ein Vorbild des Sünders ist. Wenn er einmal unter die Wirksamkeit des gesprengten Blutes gekommen ist, wodurch den richterlichen Ansprüchen Gottes völlig entsprochen wurde, musste dann die moralische Reinigung von ihm selbst und allen Dingen, die mit ihm in Verbindung waren, durch die Waschung mit Wasser (das Wort) erfolgen; „die moralische Verurteilung der Sünde als dem von Gottes Gegenwart trennendem Element, so dass der Sünder grundsätzlich und im Glauben, moralisch und richterlich gereinigt ist“.

Danach kann er das Lager betreten, auch wenn er noch sieben Tage außerhalb seines Zeltes bleiben muss (3. Mo 14,8); denn von diesem Punkt aus beginnt „das Werk, das ihn in seinem Gewissen wieder in die Gemeinschaft mit Gott zurückführt“. In diesem Prozess nimmt die Waschung mit Wasser und die Beseitigung von allem, was noch Unreinheit enthalten könnte – die schonungslose Anwendung des Wortes –, den bedeutenden Platz ein. 

Dann, am achten Tag, musste er die vorgeschriebenen Opfer bringen – das Schuldopfer, das Sündopfer, das Brand- und das Speisopfer –, zusammen mit einem Log Öl; und er musste in der vorgeschriebenen Weise unter die verschiedenen Wirkungen jedes einzelnen Opfers gestellt werden. Außerdem musste das Blut auf sein rechtes Ohrläppchen, auf den Daumen seiner rechten Hand und auf die große Zehe seines rechten Fußes gesprengt werden, wodurch der Anspruch auf Gehorsam, Handeln und Wandeln gemäß dem unendlichen Wert jenes kostbaren Blutes, das ihn gereinigt hatte, zum Ausdruck gebracht wurde.

Als Nächstes wird er an den Stellen gesalbt, wo er auch besprengt worden war, was (vorbildlich) von der Kraft spricht, die ihm gegeben wird, dem Anspruch Gottes auf seine völlige Hingabe zu entsprechen. Auf diese Weise (und der Leser mag selbst den lehrreichen Details weiter nachspüren) wurde der Aussätzige zurückgeführt in den Genuss der Beziehung zu dem Herrn; denn der „reinigende Priester“ stellte den Menschen und seine Opfer zu Beginn „vor den Herrn“ an den Eingang des Zeltes der Zusammenkunft (3. Mo 14,11).