Ein Geburtstag ist ein ganz besonderer Tag, und das nicht nur der Geschenke und der Grüße wegen. Es ist ein Tag, den der Herr gemacht hat, an dem wir uns freuen dürfen über all das, was Er uns geschenkt hat (vgl. Ps 118,24).

Ein Geburtstag ist aber auch eine gute Gelegenheit, einmal still zu stehen, um sein bisheriges Leben zu überdenken. Man schaut zurück und denkt über die vergangenen Jahre nach. Man erinnert sich an die schönen Momente, die man erlebt hat, aber auch an die nicht so schönen. Da gab es stressige Zeiten, aber auch Zeiten der Ruhe und Erholung. Es gab Tage der Freude, aber auch Tage der Trauer.

Aber an einem Geburtstag blickt man nicht nur zurück, sondern auch nach vorne. Man fragt sich: Was wird die Zukunft bringen? Wie viele Jahre werde ich noch haben? Dabei stellt man fest, dass jüngere Menschen, die den größeren Teil ihres Lebens noch vor sich haben, gerne nach vorne schauen. Ältere Menschen dagegen, die den größeren Teil ihres Lebens schon hinter sich haben, schauen gerne zurück.

Auch viele ungläubigen Menschen nutzen ihren Geburtstag, um still zu stehen und über ihr Leben nachzudenken. Doch im Gegensatz zu gläubigen Menschen fehlt ihnen dabei das Entscheidende: Sie haben keine lebendige Beziehung zu Jesus Christus.

Was sind nun die „Vorteile“ bzw. „Vorrechte“ des Christen?

1. Der Gläubige muss die Vergangenheit und Zukunft nicht alleine „bewältigen“. Er darf zusammen mit seinem Herrn zurückschauen und zusammen mit seinem Herrn nach vorne schauen. Er hat den Herrn an seiner Seite! Es gab einen Moment im Leben des Gläubigen, als der Herr Jesus in sein Leben kam. Und seitdem ist Er den ganzen Weg mit ihm gegangen (vgl. Lk 24,15).

Liebes Kind Gottes, du darfst zusammen mit deinem Herrn zurückschauen und Ihn preisen für seine Hilfe und Gnade auf dem Weg. Aber du darfst auch zusammen mit Ihm nach vorne schauen. Du brauchst dich nicht zu fürchten, denn Er geht den ganzen Weg zusammen mit dir bis zum Ziel. In seiner Hand sind deine Zeiten (Ps 31,16).

2. Der Christ weiß bei allen Veränderungen, die er erlebt hat und noch erleben wird: Sein Herr ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit (Heb 13,8). Er ist der Unveränderliche. Auf Ihn zu sehen gibt Halt in einer Welt, in der sich alles in einem rasanten Tempo verändert.

Liebes Kind Gottes, du hast einen Bezugspunkt, einen Fixpunkt, an dem du dein Leben immer wieder neu ausrichten kannst. Dieser Fixpunkt ist Christus, bei dem keine Veränderung ist noch eines Wechsels Schatten (Jak 1,17). Blicke immer wieder auf Ihn!

3. Der Gläubige darf die Vergangenheit dem Herrn überlassen. Sowohl die schönen und gesegneten Augenblicke des Lebens als auch die Zeiten, die er als schwer und hart empfand. Die Zeiten, in denen der Herr ihn für sein Werk benutzen konnte, genauso wie die Zeiten, in denen er eigenwillige Wege ging.

Liebes Kind Gottes, du darfst die Vergangenheit dem Herrn übergeben, der das Ihm von dir anvertraute Gut bewahren wird bis zu jenem neuen Morgen, an dem die Sonne der Herrlichkeit aufgehen wird.

4. Der Gläubige hat seinen Herrn im Laufe der Jahre immer besser kennen gelernt. Er hat seine Gnade erlebt, aber auch seinen Beistand und seine Durchhilfe erfahren. Er hat durch Erfahrung gelernt, dass der Herr treu ist und dass Er zu seinen Zusagen steht.

Liebes Kind Gottes, ich bin mir sicher, dass du viele gesegnete Erfahrungen mit deinem Herrn gemacht hast. Du kennst deinen Herrn heute viel besser als zu Beginn deines Glaubenlebens. Gerade in notvollen Zeiten hast du seine Güte geschmeckt und seinen Trost erfahren. Du hast erlebt, dass der Herr treu ist.

5. Der Christ kann sagen: Bis hierher hat mir der Herr geholfen (1. Sam 7,12). An jedem Tag bis heute hat er die Hilfe und den Beistand des Herrn erfahren.

Liebes Kind Gottes, bis zum heutigen Tag hat der Herr dir seine Hilfe zukommen lassen. Nie hat Er dich im Stich gelassen. Bis heute ist Er dir in Gnade und Güte begegnet. Und wenn Er bis hierher geholfen hat, solltest du Ihm dann nicht auch im Hinblick auf die noch verbleibende Wegstrecke vertrauen und mit seiner Hilfe rechnen? Ja, du darfst Ihm auch weiterhin vertrauen und auf seine Hilfe und Gnade rechnen. Er wird dich nicht versäumen noch verlassen (Heb 13,5).

6. Das Kind Gottes darf jeden Tag ganz bewusst mit seinem Herrn leben. Mose sagte einst: „Lehre uns denn zählen unsere Tage, damit wir ein weises Herz erlangen“ (Ps 90,12). Jeder Tag ist wertvoll. Jeder Tag ist Gnade. Jeder Tag ist eine neue Gelegenheit, dem Herrn zu dienen. Jeder Tag ist eine Gelegenheit, Ihn zu loben und zu preisen. Jeden einzelnen Tag darf der Gläubige in Gemeinschaft mit seinem Herrn leben.

Liebes Kind Gottes, auch du darfst jeden neuen Tag aus der Hand deines Herrn nehmen und ihn ganz bewusst mit Ihm leben.

7. Der Gläubige darf damit rechnen, dass der Herr ihm jeden Tag die nötige Kraft gibt. „Wie deine Tage, so deine Kraft!“ (5. Mo 33,25). Der Herr gibt nicht nur die Aufgaben, sondern mit den Aufgaben auch die nötige Kraft. Auch in schweren Tagen, wenn der Gläubige befürchten muss, in den Nöten und Sorgen des Lebens zu versinken, reicht der gütige Herr die nötige Kraft dar, um sie zu durchstehen. Diese Kraft findet der Glaubende nicht in sich selbst, sondern allein in seinem Herrn.

Liebes Kind Gottes, wie die Tage auch sein mögen, die der Herr dir noch schenken wird – eins steht fest: Er wird dir die Kraft schenken, die du benötigst. Für jeden neuen Tag.

8. Der Christ kann mit Freude in die Zukunft blicken. Er geht einer herrlichen Zukunft entgegen. Er weiß nicht, wie viele Jahre der Herr ihm auf dieser Erde noch schenken wird. Aber er weiß, dass dieses Verwesliche bald Unverweslichkeit und dieses Sterbliche bald Unsterblichkeit anziehen wird (1. Kor 15,53).

Liebes Kind Gottes, du gehst einer herrlichen Zukunft entgegen. Einmal wird der Augenblick kommen, wo du vom Glauben zum Schauen gelangen wirst, wenn du deinen Herrn zum ersten Mal sehen wirst, der dich geliebt und sich selbst für dich hingegeben hat. Was für ein herrlicher Augenblick wird das sein!