Ahasveros – Ein Bild von Gott

Als Gott seinen irdischen Regierungssitz aus Israel (1. Chr 29,23) entfernte, gab er die Regierung in die Hände der Nationen (Dan 2,31–45; 5,18.19). Diese Periode heidnischer Regierungsgewalt wird „die Zeiten der Nationen“ genannt (Lk 21,24). Somit herrschten während dieser Zeit die verschiedenen heidnischen Monarchen als verlängerter Arm von Gottes Regierung auf der Erde. Im Buch Esther herrscht König Ahasveros an dem Platz der Macht über die bekannte Welt der damaligen Zeit – „von Indien bis Äthiopien“ (Est 1,1). Er ist ein Bild Gottes, der hinter den Kulissen über die ganze Welt regiert (Dan 4,17).

Das Gastmahl Ahasveros – Ein Bild des Evangeliums der Gnade Gottes

Das erste Kapitel von Esther berichtet uns, dass der König Ahasveros ein Gastmahl für alle, „vom Größten bis zum Kleinsten“ macht (Est 1,1–5). Es ist ein Bild des großen Gastmahls, das Gott für alle Menschen im Evangelium seiner Gnade bereitet hat (Lk 14,16). Die Absicht von Ahasveros Gastmahl ist es, „den herrlichen Reichtum seines Königreichs“ und „die glänzende Pracht seiner Größe“ sehen zu lassen. So lässt das Evangelium auch den „überragenden Reichtum seiner Gnade in Güte an uns in Christus Jesus“ sehen (Eph 2,7.8). Ebenso wie das Gastmahl des Ahasveros „viele Tage lang“ andauert, dehnt Gott in seiner langmütigen Liebe und Barmherzigkeit die Einladung zu seinem Gastmahl um viele Tage aus – inzwischen um etwa 2000 Jahre! Die Gäste, welche die Einladung des Königs Ahasveros annehmen und zum Fest kommen, werden „Vornehme und Fürsten“ genannt. So werden diejenigen, die durch Glauben Gottes Einladung zum Gastmahl des Evangeliums annehmen, zu „Königen und Priestern“ gemacht (Off 1,6).

Bei dem Gastmahl selbst stellte der König „Polster aus Gold und Silber“ für die Gäste bereit, damit sie sich darauf ausruhen können (Est 1,6–8). Silber und Gold sind in der Schrift Symbole der Erlösung und göttlichen Gerechtigkeit. Sie geben dem Gläubigen einen Ort, wo er Ruhe zur Errettung findet, und als Ergebnis hat er Frieden mit Gott und Ruhe für seine Seele (Mt 11,28; Röm 5,1; 8,6). Außerdem gibt es zur Freude der Gäste wunderschön gefärbte Behänge bei diesem Fest. Sie hängen von oben herab und sind an „silbernen Ringen“ befestigt: Ein Bild der himmlischen Segnungen der Christen, die sie durch die Erlösung erhalten haben (Eph 1,3). Weiter gibt der König seinen Gästen „königlichen Wein in Menge“, was von der Freude spricht, die Gott denen schenkt, die das Evangelium seiner Gnade annehmen und glauben (Ri 9,13; Ps 104,15).