Haman – Ein Bild des Antichristen

In Kapitel 3 sehen wir, wie König Ahasveros „Haman“, den Agagiter, im Reich erhebt und ihn über alle Fürsten setzt. Haman, „der Widersacher der Juden“, ist ein Bild des Antichristen. Seine Erhöhung im Reich ist ein Schatten der Zeit, in der Gott es zulassen wird, dass der Antichrist einen Platz der Vorherrschaft und Macht auf der Erde einnimmt – insbesondere im Land Israel. Haman nutzt seinen Platz an der Macht zu seiner eigenen Verherrlichung und zwingt alle dazu, sich vor ihm in Ehrerbietung zu beugen. Der Antichrist, „der Mensch der Sünde“, wird das Gleiche tun, wenn er später Anbetung einfordern wird (2. Thes 2,3.4).

Hamans Verschwörung, um die Juden aus dem Reich zu entfernen – Ein Bild der großen Drangsal

Die Weigerung Mordokais, sich vor Haman niederzubeugen, hat den Hass Hamans zur Folge (Est 3,2). In ähnlicher Weise wird der Antichrist Gott nicht beachten und versuchen, den Namen Gottes von der Erde zu vertilgen.

Haman macht sich auch daran, „alle Juden im ganzen Königreich zu vertilgen“ (Est 3,5–15), ein Bild der furchtbaren Verfolgung, die der Antichrist in der großen Drangsalszeit in seinem Versuch bewirken wird, die gottesfürchtigen Juden, den Überrest, zu vernichten. Haman hat zehn Söhne, die ihm bei der Ausführung seines Plans offensichtlich helfen (Est 5,11.14; 9,7–10). Vielleicht sind sie ein Bild der zehn verbündeten Nationen Westeuropas, die „das Tier“ genannt werden und dem Antichristen dabei behilflich sind, seine Verfolgung des gottesfürchtigen Überrests durchzusetzen. Der König gibt Haman seinen „Siegelring“, um den bösen Plan zu autorisieren (Est 3,10). Es spricht davon, dass Gott dem Antichristen gestatten wird, seinen Verfolgungsplänen gegen den gottesfürchtigen Überrest für eine Zeit nachzugehen. Er tut das, um ihre Echtheit zu prüfen und sein Werk in ihnen zu vertiefen.

Die bösen Absichten Hamans führen dazu, dass das Leben der Juden in großer Gefahr ist. Entsprechend groß ist das Weinen und die Wehklage in jeder einzelnen Landschaft (Est 4,1–3). Es ist ein Bild der Betrübnis und tiefen Seelenübung, durch die der jüdische Überrest in der großen Drangsal gehen wird. Auch Mordokai „legt Sacktuch an und Asche und geht in die Stadt hinaus und erhebt ein lautes und bitterliches Geschrei“. Darin erkennen wir die Gefühle von Christus wieder. Er wird in tiefster Weise alles mitempfinden, was der Überrest während der Zeit ihrer Bedrängnis durchmachen wird (Jes 63,9). Besonders im Buch der Psalmen sehen wir die mitempfindenden Leiden Christi mit dem Überrest vorgestellt.