Esau, der Jäger, kommt sehr hungrig von der Jagd nach Hause. Es riecht gut im Haus. Jakob hat wieder mal gekocht. Esau kann sich gar nicht konzentrieren und überschlägt sich mit seinen Worten: „Gib mir von dem Roten da! Von dem Roten da!“ Der listige Jakob will dafür etwas haben: das Erstgeburtsrecht Esaus.

Dieses Erstgeburtsrecht würde sich erst später auswirken. Ob Esau das dann noch auskosten könnte? Am Ende würde er ohnehin sterben, also braucht er sich auch nicht viele Gedanken machen. Er will jetzt nicht länger warten, deshalb sagt er zu Jakob: „Siehe, ich gehe hin zu sterben, und wozu mir das Erstgeburtsrecht?“ Das ist das Motto: „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sterben wir!“

Esau hatte seinen Willen gezeigt, aber Jakob will auf Nummer sicher gehen und fordert einen Schwur, den Esau leistet. Da reicht er ihm Brot und ein Gericht Linsen. Esau stopft das in sich hinein, und geht, ohne weiter nachzudenken, davon. So kann man es lesen in 1. Mose 25,29–34.

Der Hebräerbrief warnt davor, ein Ungöttlicher zu sein wie Esau, der für eine Speise sein Erstgeburtsrecht verkaufte (Heb 12,15–17). Er hatte kein Interesse an dem, was Gott wichtig war. Eine einzige Speise war im wichtiger.

Die Versammlung ist die Versammlung der Erstgeborenen (Heb 12,23). Im Christentum gibt es besondere und herrliche Vorrechte, die Gott viel bedeuten und die er uns in seinem Wort hat aufschreiben lassen. Was ist den Menschen dieser Segen wert? Wenn es irgendwo kostenlos Popcorn gibt, stehen viele Schlange, aber einer Evangeliumsverkündigung, wo auf das Geschenk des ewigen Lebens hingewiesen wird – der bleibt man fern oder man verschließt sich der Botschaft. Der Gott dieser Menschen ist nicht im Himmel, sondern ihr Gott ist ihr eigener Bauch (Phil 3,19).

Aber die Frage nach der Wertschätzung göttlicher Dinge stellt sich auch solchen, die neues, göttlichen Leben haben. Was ist wichtiger: das Grillfest oder der biblische Vortrag? Das gute Buch oder das Computerspiel? Wir haben hier sicher alle schon Fehler gemacht. Esau konnte das Erstgeburtsrecht nicht mehr zurückholen – aber wir können unsere Fehler bekennen und mit Gottes Hilfe künftig eine bessere Wahl treffen.