Dass Schlangen früher einmal Beine hatten, ist auch in der Zoologie anerkannt [Fußnote 1]. Aber für das Verschwinden gibt es unterschiedliche Erklärungsmöglichkeiten.

Sicht der Wissenschaft

Die Oktober-Ausgabe 2016 des Fachjournals Current Biology (www.cell.com) berichtet davon, dass US-Wissenschaftler eine Erklärung fanden, warum Schlangen heute keine Beine mehr besitzen:

Das sogenannte „Sonic-Hedgehog“(SHH)-Signalmolekül wird in der Embryonalentwicklung bei Schlangen nicht aktiviert, obwohl es in ihrem Genmaterial vorhanden ist. Dieses Signalmolekül sorgt bei anderen Lebewesen dafür, dass sich Arme und Beine, Finger und Zehen entwickeln [Fußnote 2]. Die fehlende Aktivierung des SHH-Moleküls wird mit einer degenerierten Entwicklung während der Schlangen-Evolution erklärt.

Die Frage ist allerdings, ob das Deaktivieren bzw. Ausschalten eines molekularen Prozesses tatsächlich ein Beleg für Evolution ist. In der Regel führt die Einschränkung oder der Ausfall der Funktion eines Gens zu Gendefekten mit schädlichen Folgen für den gesamten Organismus. Das ist eher das Gegenteil von Evolution. Zudem lassen sich nur Prozesse ausschalten, die vorher schon vorhanden waren. Hier drängt sich die Frage auf, wie das SHH-Molekül in das Genmaterial der Schlangen gekommen ist und warum Schlangen in einem langen Prozess zunächst Beine entwickelt haben sollen, um sie dann wieder zu degenerieren. Auch die Frage nach dem Auslöser eines solchen Degenerationsprozesses bleibt offen. Zudem tritt beim Ausschalten molekularer Prozesse eher Informationsverlust als Informationsgewinn auf. Vorliegend ist das SHH-Molekül aber im Genmaterial der untersuchten Schlangen jetzt noch vorhanden.

Die aufgeworfenen Fragen lassen sich im Rahmen der Evolutionstheorie nur durch Vermutungen und Rückschlüsse erklären, aber nicht belegen. Sie ist eben nur ein Versuch, die Natur zu erklären; ein Modell, an das man glauben muss. Allerdings ist die Evolutionstheorie eine Theorie, in welcher der Schöpfer-Gott der Bibel und der biblische Schöpfungsbericht keine Rolle spielt.

Sicht der Bibel

Die Bibel hat allerdings für das Verschwinden der Schlangenbeine eine einfache Erklärung, die ohne Widersprüche in den gesamten biblischen Kontext passt:

„Und Gott der HERR sprach zu der Schlange: Weil du dies getan hast, sollst du verflucht sein vor allem Vieh und vor allen Tieren des Feldes! Auf deinem Bauch sollst du kriechen und Staub fressen alle Tage deines Lebens“ (1. Mo 3,14).

In 1. Mose 1 und 2 findet man den biblischen Schöpfungsbericht. Gott schuf die Welt in sechs Tagen und „es war sehr gut“ (1. Mo 1,31). Leider dauerte dieser Zustand nicht lange an. Schon in 1. Mose 3 wird beschrieben, wie der Teufel die Schlange benutzte, um das erste Menschenpaar zur Sünde, zum Ungehorsam gegenüber Gott, zu verführen. Adam und Eva übertraten das Gebot Gottes und so kam die Sünde mit allen schrecklichen Folgen in die Welt. Nach diesem Vorfall bestimmte Gott, der auch der Schöpfer der Schlagen ist (1. Mo 3,1), dass die Schlange als Strafe wegen ihrer Rolle beim Sündenfall keine Beine mehr haben und auf dem Bauch kriechen soll. Und sein Schöpfer-Wort hat nach wie vor Gültigkeit. Wenn Er gebietet, müssen Schöpfung und Geschöpfe gehorchen.

„Siehe, ich bin der HERR, der Gott allen Fleisches; sollte mir irgendein Ding unmöglich sein?“ (Jer 32,27).

Das Fehlen der Beine bei Schlagen ist daher ein Zeugnis von der Existenz, von der ewigen Kraft und Göttlichkeit des Schöpfer-Gottes, das Menschen wahrnehmen können und das sie vor Gott verantwortlich macht (Röm 1,20). Aber es ist auch ein Beleg für die Richtigkeit der Bibel, des heiligen Wortes Gottes. Wir tun gut daran, ihr und ihrer Botschaft zu glauben.

So weiß derjenige, der der Wahrheit der Bibel glaubt, über Zusammenhänge und Wunder in der Schöpfung besser Bescheid als ein gelehrter Wissenschaftler, der dem Wort Gottes nicht glaubt.

Weitere Eingriffe in die Schöpfung sind übrigens: Er ließ nach dem Sündenfall Dornen und Disteln wachsen (1. Mo 3,18) und nach der Sintflut erschien der Regenbogen (1. Mo 9,13–16).

Fußnote 1: Munk, K. (Hrsg.), Zoologie, Stuttgart 2011, S. 355; Glandt, D., Amphibien und Reptilien, Berlin/Heidelberg 2016, S. 26.

Fußnote 2: Wolpert L., Wie wir leben und warum wir sterben: das geheime Leben der Zellen, München 2009, S. 109; Janning, W., Knust E., Genetik: Allgemeine Genetik – Molekulare Genetik – Entwicklungsgenetik, Stuttgart 2004, S. 430.