Wer hat die Zügel in der Hand?

„Ist die Hand des HERRN zu kurz?“ (4. Mo 11,23)

Nachdem Gott die Welt durch die Sinflut richtet, macht Er mit Noah und seiner Familie einen Neuanfang. Doch wieder versagen die Menschen. Anstatt ihrem Schöpfer zu gehorchen, im Vertrauen darauf, dass Er nur das Beste für sie will, versuchen sie, beim Turmbau in Babel mit eigener Anstrengung den Himmel zu erreichen. Ihr Hochmut führt sie sogar so weit, dass sie sich selbst einen Namen machen und unabhängig von Gott die Bevölkerung der Erde kontrollieren wollen (1. Mo 11).

Ist das nicht auch typisch für unsere Zeit? Die Menschen wollen die Kontrolle behalten und sie nicht an Gott abgeben. Wie sieht das in unserem Leben aus?

Anstatt sich selbst zu erhöhen, erniedrigt sich der Sohn Gottes in dieser Welt (Phil 2,8), bis Er schließlich in die untern Teile der Erde hinabsteigt (Eph 4,9). Er ist der Dienende inmitten seiner Jünger (Lk 22,27), der nicht seine Ehre, sondern die Ehre seines Vaters sucht (Joh 7,18; 8,50). Er lässt sich durch den Geist Gottes leiten, der die Führung in seinem Leben übernimmt (Lk 4,1). Jeden Tag ist für Ihn das Wort Gottes Leuchte für seinen Fuß und wirft es Licht auf seinen Pfad (Ps 119,105). Er vertraut auf die Weisheit des Vaters, der Unmündigen die Augen für Ihn öffnet, während Er gleichzeitig diese Wahrheit vor Weisen und Verständigen verbirgt (Mt 11,25). Im Bewusstsein, dass sein Vater Zeiten und Zeitpunkte in seiner Hand hat (Apg 1,7) und zu jeder Zeit alles kontrolliert, sagt Er zu Pilatus: „Du hättest keinerlei Gewalt gegen mich, wenn sie dir nicht von oben gegeben wäre“ (Joh 19,11).

Erhöhen oder erniedrigen wir uns in dieser Welt? Haben wir in unserem Leben bewusst die Zügel aus der Hand gegeben, damit Gott die Führung übernehmen kann, oder gibt es etwas, was uns davor zurückhält? Sind wir bereit, im Vertrauen auf Gott loszulassen?