Betet ohne Unterlass!

„… zu aller Zeit betend mit allem Gebet und Flehen in dem Geist.“ (Eph 6,18)

Jesus nimmt als Mensch ganz bewusst den Platz der Abhängigkeit ein. Mit Gebet beginnt sein öffentlicher Dienst, bei seiner Taufe – und mit Gebet endet er, am Kreuz. Was Er für Gott und Menschen tut, geschieht unter Gebet. Er betet allein in der Abgeschiedenheit, in Gegenwart seiner Jünger, im Kreis von Freunden und öffentlich am Kreuz. Er betet für Simon Petrus, für seine Jünger, für solche, die durch ihr Wort an Ihn glauben würden, für seine Feinde und für sich selbst. Vor und nach getanem Dienst finden wir Ihn im Gebet. Neben den Zeiten, wo Er sich zum Gebet zurückzieht, lebt Er in einer beständigen Gebetshaltung, so dass Er sagen kann: „Ich aber bin stets im Gebet“ (Ps 109,4).

Was für ein Vorbild! Wie herausfordernd sind in diesem Zusammenhang die Worte von Johannes, der schreibt: „Wer sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt ist“ (1. Joh 2,6).

Gott fordert uns auf, unablässig zu beten (1. Thes 5,17). Aber wie geht das eigentlich? Jemand hat es einmal passend wie folgt formuliert: „Nach dem Amen bete weiter!“ Gott möchte, dass wir nicht nur morgens auf die Knie gehen und dann wieder vor dem Schlafengehen, sondern dass wir den ganzen Tag über eine permanente Gebetshaltung haben. Das bedeutet, dass wir Gott in alle Situationen des Lebens mit einbeziehen und Ihn gedanklich vor uns stellen. Der Herr Jesus konnte sagen: „Ich habe den Herrn stets vor mich gestellt“ (Ps 16,8). Wie oft machen wir das am Tag?

Es ist der Wille Gottes, dass die Männer an jedem Ort beten (1. Tim 2,8). Auch hier ist der Sohn Gottes unser großes Vorbild: Er betete im Jordan, an einem öden Ort, in der Wüste, auf dem Berg, am Grab des Lazarus, im Obersaal, in Gethsemane und auf Golgatha. Er hatte kein starres oder gesetzliches Gebetsleben, das auf bestimmte Zeiten oder Orte beschränkt war. Wir lesen, dass Er früh am Morgen vor Sonnenaufgang, am Mittag, am Nachmittag, am Abend und während der Nacht betete.

Wie ist das bei uns? Kennen wir neben dem Gebet in der Kammer auch etwas von dieser permanenten Gebetshaltung, die wir im Leben Jesu sehen? Von der Prophetin Anna heisst es, dass „sie Nacht und Tag mit Fasten und Flehen diente“ (Lk 2,37). Wo wird diese Herzenshaltung heute noch gefunden?