Freude im Himmel

„Fülle von Freuden ist vor deinem Angesicht“ (Psalm 16,11).

„Es geschah aber, als das ganze Volk getauft wurde und Jesus getauft war und betete, dass der Himmel aufgetan wurde und der Heilige Geist in leiblicher Gestalt, wie eine Taube, auf ihn herniederfuhr und eine Stimme aus dem Himmel erging: Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden“ (Lk 3,21–22). Die abhängige Haltung, die Jesus im Gebet zeigt, versetzt den Himmel in Freude. Sein Gebetsleben war wie ein Altar, von dem beständig Räucherwerk aufstieg (vgl. Ps 141,2). In Sprüche 15,8 wird gesagt, dass das Gebet der Aufrichtigen das Wohlgefallen Gottes ist. Was für eine Ermutigung für jeden von uns, mehr zu beten!

Der Herr Jesus suchte nie seine eigene Ehre (Joh 8,50). Der Vater ehrte Ihn, das war Ihm genug (Joh 8,54). Sowohl als Er im Jordan betet als auch später auf dem Berg der Verklärung gibt der Vater aus dem Himmel Zeugnis über seinen Sohn. Zu seinen Jüngern sagt der Sohn Gottes: „Wenn mir jemand dient, so folge er mir nach … Wenn jemand mir dient, so wird der Vater ihn ehren“ (Joh 12,26).

Es interessant, dass im Lukasevangelium, wo erwähnt wird, dass Jesus bei seiner Taufe betet, der Vater Ihn persönlich vom Himmel aus anspricht und nicht über Ihn redet wie bei Matthäus. Er sagt hier: „Du bist mein geliebter Sohn, an dir habe ich Wohlgefallen gefunden“ (Lk 3,22). Der Sohn betet zum Vater und der Vater redet mit dem Sohn. Gebet bringt Gott in die Umstände des Lebens. Durch Gebet haben wir Gemeinschaft mit Ihm.

Im Alten Testament lesen wir, dass Mose in das Allerheiligste der Stiftshütte ging – ein Bild des Himmels – und dass er dort mit Gott redete und Gott mit ihm (4. Mo 7,89). Durch das Werk des Herrn Jesus hat jeder Gläubige heute Zugang zum Himmel. Der Weg ins Heiligtum (Heb 10,19) und zum Thron der Gnade steht uns jederzeit offen (Heb 4,14–16)! Wir müssen nicht bis zur Entrückung warten oder bis wir sterben, um in den Himmel eintreten zu können. Wir haben jetzt schon, jeden Tag, die Möglichkeit durch den Geist im Gebet in den Himmel, in die Gegenwart Gottes zu gehen. Wir erscheinen dort als solche, die angenehm gemacht sind in dem Geliebten (Eph 1,6) – auf denen daher das ganze Wohlgefallen Gottes ruht.

Sind wir uns dessen bewusst, dass Freude im Himmel ist, wenn wir hier auf die Knie gehen? Kennen wir etwas von diesem Genuss der Gemeinschaft mit Gott, die wir im Gebet erleben können? Wie oft machen wir von diesem im Alten Testament undenkbaren Vorrecht Gebrauch, in den „geöffneten“ Himmel einzutreten?