1914: Kriegsjubel in Deutschland. Endlich Krieg! Nun kommt das reinigende Gewitter! Freudig fahren Soldaten an die Front. Doch es folgt ein Krieg, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat. Vier Jahre später streckt Deutschland die Waffen.

1944: Jubel im Sportpalast in Berlin. Propagandaminister Goebbels redet vom totalen Krieg. Die Begeisterung ist groß. Endlich werden alle Register der Gewalt gezogen! Das Blutvergießen geht weiter. Und ein Jahr später kapituliert Deutschland bedingungslos.

Diese Szenen sind bedrückend, gespenstisch und unverständlich. Wie kann man sich über das freuen, was Leid und Elend bringen wird? Ja, noch stärker: Wie kann man nur seinen eigenen Untergang beklatschen?

Und heute? Zeigt sich nicht etwas Ähnliches? Sind die Menschen besser als vor hundert Jahren? Wenn heute jemand die größte Perversität propagiert, jubeln ihm viele zu. Der Gipfelpunkt der „Freiheit“ ist erklommen. Endlich die totale Sexualität!

Doch damit bejubelt man sein eigenes Verderben. Wer die Sexualität aus dem Schutzraum der Ehe herausholt, sie abkoppelt von einer engen Liebesbeziehung und sie zu einer bloßen Drüsenfunktion degradiert – der fügt seiner Seele großen Schaden zu.

Viele freuen sich heute über den Weltkrieg gegen die Ehe. Aber das Ende dieser Entwicklung wird ein völliges Desaster sein. Das moralische Verderben zeitigt heute schon viele schmerzhafte Folgen.