Die Hebräer waren geistlich nicht erwachsen. Sie sollten eigentlich Lehrer des Wortes Gottes sein, doch sie brauchten noch Milch und vertrugen keine feste Speise (Heb 5,12).

Bei den Korinthern war es im Prinzip genauso. Paulus schreibt: „Ich habe euch Milch zu trinken gegeben, nicht Speise; denn ihr vermochtet es noch nicht, aber ihr vermögt es auch jetzt noch nicht, denn ihr seid noch fleischlich“ (1. Kor 3,2).

Die Hebräer hingen noch an den äußeren Formen und Traditionen der jüdischen Religion. Die Korinther lebten dagegen sehr offen eine fleischliche Freiheit. Die einen wichen nach rechts, die anderen nach links ab. Und diese gegensätzlichen Abweichungen sind beide große Hemmnisse für das geistliche Wachstum.

Wer geistlich nicht vorwärtskommt, sollte sich darum fragen, ob er manches nicht zu streng oder aber auch manches zu locker sieht.

Das geistliche Wachstum lässt sich teilweise auch am Lesestoff festmachen. Hat man Freude an tiefer, gesunder Belehrung? Oder liebt man nur die oberflächlichen und scharfen Appelle (die sich natürlich zuerst an die anderen richten)? Oder liebt man nur die oberflächlichen Auslegungen, die nur die einfachen Dinge erklären und alles andere beiseitelassen? Hier muss jeder für sich selbst, zu seinem eigenen Nutzen, eine ehrliche Antwort finden.