Der Engel des Herrn ruft ein zweites Mal

„Und der Engel des Herrn rief Abraham ein zweites Mal vom Himmel zu und sprach: Ich schwöre bei mir selbst, spricht der Herr, dass weil du dies getan und deinen Sohn, deinen einzigen, mir nicht vorenthalten hast, ich dich reichlich segnen und deine Nachkommen sehr mehren werde“ (1. Mo 22,15.16)

Der Herr rief Abraham nun ein zweites Mal. Beim ersten Mal hatte Er die Gottesfurcht und den Gehorsam Abrahams anerkennend bestätigt. Jetzt bestätigte Er den Segen, der der bestandenen Glaubensprüfung folgte. Wir lesen hier, dass Gott bei sich selbst schwur, um diesen reichen Segen zu bekräftigen. Der Heilige Geist bezieht sich in Hebräer 6,13–17 auf diese Begebenheit und erklärt dort: „Denn als Gott dem Abraham die Verheißung gab, schwor er, weil er bei keinem Größeren zu schwören hatte, bei sich selbst und sprach: Wahrlich, reichlich werde ich dich segnen, und sehr werde ich dich mehren.“ Die Verheißung des Segens, die der Herr hier bestätigte, gründete sich auf „zwei unwandelbare Dinge“, nämlich auf sein Wort und auf seinen Schwur (vgl. Heb 6,18).

In diesen Versen wiederholt der Herr noch einmal, wie hoch Er das schätzte, was Abraham getan hatte. Da Abraham den Worten Gottes in allem gehorsam gewesen war, konnte Gott nun reichen Segen verheißen. Abraham würde der Bedeutung seines Namens entsprechend zum Vater einer Menge Nationen werden (vgl. 1. Mo 17,4–6).

Reicher Segen

„… wie die Sterne des Himmels und wie der Sand, der am Ufer des Meeres ist; und deine Nachkommen werden das Tor ihrer Feinde besitzen; und in deinem Nachkommen werden sich segnen alle Nationen der Erde.“ (1. Mo 22,17.18)

Als Folge der bestandenen Glaubensprüfung Abrahams werden in den Versen 17 und 18 die verschiedenen Bereiche des Segens vorgestellt. Die Nachkommen Abrahams würden wie die Sterne des Himmels und wie der Sand am Ufer des Meeres sein (vgl. Heb 11,12). In seinem Nachkommen (Singular) würden sich alle Nationen der Erde segnen. Der Segen würde sich einmal auf die himmlischen Nachkommen, die irdischen Nachkommen und auf Christus selbst erstrecken. Wir erkennen hier die segensreichen Auswirkungen des Todes und der Auferstehung des Herrn Jesus.

Während wir in den „Sternen des Himmels“ vielleicht einen Hinweis auf die himmlischen Heiligen finden, weist der „Sand am Ufer des Meeres“ auf die irdischen Heiligen im Tausendjährigen Reich hin (vgl. Röm 4,16–18). Die Nachkommen Abrahams werden einmal das Tor ihrer Feinde besitzen. Das Tor spricht von Herrschaft und Einfluss. Wer zu damaliger Zeit das Tor einer Stadt besaß, hatte die Herrschaft und Macht über diese Stadt. Die Nachkommen Abrahams werden einmal zusammen mit Christus herrschen.

Galater 3,16 zeigt uns, dass wir in dem Nachkommen Christus selbst sehen dürfen. Im Friedensreich werden alle Nationen einmal in und durch Ihn gesegnet werden. Er ist „das Ersehnte aller Nationen“ (Haggai 2,7). Auf Ihn werden die Nationen hoffen (Röm 15,12b). Unter seiner gerechten Herrschaft wird auf der ganzen Erde Frieden herrschen. Es wird eine Zeit nie da gewesenen Segens sein. Aber auch für die Zeit des Tausendjährigen Reiches trifft zu: Jeder Segen, ob im Himmel oder auf der Erde, gründet sich allein auf das am Kreuz von Golgatha vollbrachte Werk des Herrn Jesus.

Der Stimme Gottes gehorsam

„weil du meiner Stimme gehorcht hast.“ (1. Mo 22,18)

Gott hebt hier noch einmal den Gehorsam Abrahams als Grund für den Segen hervor. Sein Gehorsam Gott gegenüber hatte Abraham in besonderer Weise ausgezeichnet: „weil du meiner Stimme gehorcht hast.“ Welch ein Zeugnis von Seiten Gottes! Abraham war der Stimme Gottes gehorsam gewesen und hatte getan, was Gott von ihm verlangt hatte. Dadurch konnte Gott sich auf eine einmalige Weise verherrlichen. Als Folge seines bedingungslosen Gehorsams konnte Gott Abraham und seine Nachkommen reichlich segnen.

Der Gehorsam eines Abrahams sollte auch uns kennzeichnen. Wenn wir den Worten Gottes gehorsam sind, dann wird Gott sich auch in unserem Leben verherrlichen und uns reichlich segnen können.