Die Bibel ist das lebendige und bleibende Wort der Wahrheit, durch das Menschen wiedergeboren werden (1. Pet 1,23; Jak 1,18). Oft sind es ganz bestimmte Bibelworte, die Menschen innerlich aufwühlen und zum lebendigen Glauben führen. Das zeigt sich auch in der langen Geschichte der christlichen Kirche.

Die packende Macht von Gottes Wort haben viele Menschen erfahren. Sehen wir uns dazu einige Beispiele aus der Kirchengeschichte an:

Augustinus von Hippo (354–430), einer der sogenannten Kirchenväter, suchte verzweifelt nach innerem Frieden. Schließlich kam er durch ein Bibelwort zur Ruhe, das sich eigentlich an Gläubige richtet, aber das der Heilige Geist dennoch benutzte, um Augustinus auf den Retter Jesus Christus hinzuweisen: „Lasst uns anständig wandeln wie am Tag; nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in Unzuchthandlungen und Ausschweifungen, nicht in Streit und Neid; sondern zieht den Herrn Jesus Christus an, und treibt nicht Vorsorge für das Fleisch zur Befriedigung seiner Begierden“ (Röm 13,13).

Martin Luther (1483–1546), der bekannte deutsche Reformator, lebte sehr streng als Mönch, ohne die Angst vor Gott und seinem Gericht loszuwerden. Doch ein Satz aus dem Römerbrief öffnete ihm die Augen für die große Wahrheit, dass man allein durch Glauben gerechtfertigt wird: „Der Gerechte aber wird aus Glauben leben“ (Röm 1,17).

Johannes Calvin (1509–1564), ein Reformator, der vor allem in Genf wirkte, wurde durch Jesaja 53 davon überführt, dass der Herr Jesus am Kreuz für ihn alles gut gemacht hat: „Um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden“ (Jes 53,5).

John Knox (1514–1572), Vorreiter der Reformation in Schottland, fand Jesus, den Erretter, als er Johannes 14 las: „Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater als nur durch mich“ (Joh 14,6).

John Bunyan (1628–1688), Autor des weit verbreiteten Buches Die Pilgerreise, kam aus der Finsternis in das wunderbare Licht Gottes durch dieses Wort: „Ihr seid gekommen … zu Gott, dem Richter aller; und zu den Geistern der vollendeten Gerechten; und zu Jesus, dem Mittler eines neuen Bundes; und zu dem Blut der Besprengung, das besser redet als Abel“ (Heb 12,22–24).

George Whitefield (1714–1770), ein sehr eifriger Prediger des Evangeliums, wurde in großer innerer Sündennot durch dieses Wort Gottes getröstet und für immer verändert: „Durch die Gnade seid ihr errettet“ (Eph 2,5).

John Newton (1725–1807), ein Prediger und Liederdichter, geriet mit einem Schiff in einen schrecklichen Sturm. Als er aufmerksam das Wort Gottes las, wurde er durch einen Vers aus dem Johannesevangelium auf den hingewiesen, der durch die Gnade sein persönlicher Herr und Heiland wurde: „Siehe, das Lamm Gottes!“ (Joh 1,36).

Walter Thomas Prideaux Wolston (1814–1917), ein begnadeter Evangelist, kam durch diese Bibelstelle zum lebendigen Glauben: „Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden“ (Apg 16,31).

William Kelly (1821–1906), ein herausragender Bibelausleger, bekehrte sich durch das Wort aus Offenbarung 20,12: „Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Bücher wurden geöffnet; und ein anderes Buch wurde geöffnet, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken.“

Frederick Stanley Arnot (1858–1914), Pioniermissionar in Afrika, wurde durch den bekannten Vers aus Johannes 3 sehr beeindruckt: „Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe“ (Joh 3,16). Er glaubte dieser Botschaft und fand Vergebung seiner Sünden und Ruhe für sein Gewissen.

Hast du die Worte der Bibel als Gottes Wort angenommen (1. Thes 2,13)? Kennst du die rettende Kraft dieses Wortes aus Erfahrung (1. Kor 1,18)? Bist du von neuem geboren worden durch das „Wasser des Wortes Gottes“ (vgl. Joh 3,5)? Vielleicht kannst du kein konkretes Bibelwort anführen, das dich zur Bekehrung gebracht hat, aber immer ist Glaube an Gottes Wort nötig, wenn jemand gerettet werden soll.

Und welchen Stellenwert nimmt Gottes Wort ein, wenn wir als Gläubige die gute Botschaft weitergeben möchten? Streuen wir wirklich den Samen des Wortes Gottes im festen Vertrauen aus, dass Gott dadurch Frucht hervorbringen wird? (Mk 4,26–28). Wenn wir auch in Gesprächen nicht Bibelwort an Bibelwort reihen können, so sollte uns doch stets bewusst sein, dass der Glaube aus der Verkündigung kommt und die Verkündigung aus Gottes Wort (Röm 10,17).