Petrus beschreibt in seinem zweiten Brief mit kurzen Worten die herrliche Szene auf dem sogenannten Berg der Verklärung. Und dann fügt er hinzu: „Und so besitzen wir das prophetische Wort umso fester.“ Gott gewährte den Jüngern (und damit auch uns) eine zusätzliche Bestätigung, dass das, was das prophetische Wort über Christus sagt, auch wirklich eintrifft. Christus wird einmal in Herrlichkeit erscheinen und sein Friedensreich aufrichten. Das war schon im Alten Testament sicher und fest vorhergesagt, aber durch die Szene auf dem Berg noch einmal bestätigt. Und Petrus gibt dieses Erlebnis an seine Briefempfänger weiter, um sie zu wappnen für die Angriffe der Spötter, die sagen würden: „Wo ist die Verheißung seiner Ankunft?“

Welches „prophetische Wort“ wurde denn dadurch bestätigt? Petrus denkt nicht an konkrete Verse aus dem Alten Testament, die von der Herrlichkeit des Messias in seinem Reich reden. Er denkt an die ganze Summe des prophetischen Wortes, an die Prophetie schlechthin.

Etwas klarer wird uns das vielleicht, wenn wir erfassen, dass Christus selbst der Mittelpunkt der gesamten Prophetie ist (vgl. Off 19,10). Wer das begreift, der hat den wichtigsten Schlüssel zum Verständnis der Prophetie in der Hand. Wer allerdings die Prophetie von Christus loslöst, der kommt unweigerlich auf Irrwege.

Die erste Prophezeiung der Bibel zeigt uns bereits den großen Inhalt des prophetischen Wortes. Gott sagt zu der Schlange: „Er [der Same der Frau, das ist Christus] wird dir den Kopf zermalmen, und du wirst ihm die Ferse zermalmen.“ Es geht um Christus. Und zwei wesentliche Elemente des prophetischen Wortes in Bezug auf seine Person werden hier bereits angedeutet: seine Leiden und seine Verherrlichung. Wenn wir an „alles glauben, was die Propheten geredet haben“, dann wissen wir, dass „der Christus leiden und in seine Herrlichkeit eingehen“ musste. Wir finden es in „allen Propheten“ (Lk 24,25–27). „Gott aber hat so erfüllt, was er durch den Mund aller Propheten zuvor verkündigt hat, dass sein Christus leiden sollte …, den freilich der Himmel aufnehmen muss bis zu den Zeiten der Wiederherstellung aller Dinge, von denen Gott durch den Mund seiner heiligen Propheten von jeher geredet hat“ (Apg 3,18.21).

Als Petrus seinen Brief schrieb, waren die Prophezeiungen über die Leiden des Herrn bereits in Erfüllung gegangen. Die Szene auf dem Berg war nun die Bestätigung, dass sich auch das zweite wesentliche Element des prophetischen Wortes, die Verherrlichung des Herrn, erfüllen würde. Wir tun wohl, auf dieses Wort zu achten. Denn bevor der Tag der Herrlichkeit des Herrn Jesus auf der Erde anbricht, wird Er als der Morgenstern für uns kommen, um die Seinen zu sich zu nehmen. Möge er heute schon in unseren Herzen aufgehen.