„Und er war im Hinterteil des Schiffes und schlief auf einem Kopfkissen“. Wie oft haben uns diese Worte schon berührt. Wie eindrücklich zeigen sie uns, dass unser Herr wirklich Mensch war. Müde nach einem Tag unermüdlichen Dienstes legt sich der wahre Knecht Gottes im hinteren Teil des Schiffes nieder. Dankbar nimmt Er, der nicht hatte, wo Er sein Haupt hinlege (Lk 9,58), das Kopfkissen, um zu schlafen. Gehörte es zur Standardausstattung eines Schiffes, oder hatte ein liebendes Herz es für Ihn bereitgehalten?

Gleichzeitig entdecken wir in seinem Schlaf sein unerschütterliches Vertrauen in seinen Gott (vgl. Ps 4,9). Er wusste ja, welch ein gewaltiger Sturm auf sie zukam. Trotzdem legte Er sich nieder und schlief tief und fest, sodass die todesängstlichen Jünger Ihn wecken mussten. Petrus, der hier noch zu den Kleingläubigen gehörte, ahmte später seinen Meister nach, als er in der Nacht vor seiner geplanten Hinrichtung in völliger Ruhe, gefesselt zwischen zwei Soldaten im Gefängnis schlief (Apg 12). Der, der dem Wind und den Wellen gebieten kann, würde auch mit Soldaten, Ketten und verschlossenen Gefängnistoren fertig werden.

Schließlich war der Schlaf des Herrn auch eine Prüfung für den Glauben der Jünger. Er ließ sie bewusst in diese Situation kommen. Und was war das Ergebnis dieser Prüfung? „Liegt dir nichts daran, dass wir umkommen?“ Auch Martha hatte eine ähnliche Frage (Lk 10,40). Wie sehr verkennen wir Ihn oft! Wie sehr Er um uns besorgt ist, davon haben wir vielleicht keine Ahnung. Später hatte auch Petrus daran keinen Zweifel mehr (vgl. 1. Pet 5,7).

So erhalten wir selbst durch den schlafenden Heiland wichtige Belehrungen für unsere Herzen.