Dankbar bis zum Ende!

„Und als die Stunde gekommen war, legte er sich zu Tisch, und die Apostel mit ihm. Und er sprach zu ihnen: Mit Sehnsucht habe ich mich gesehnt, dieses Passah mit euch zu essen, ehe ich leide … Und er nahm einen Kelch, dankte und sprach: Nehmt diesen und teilt ihn unter euch. Denn ich sage euch, dass ich von jetzt an nicht von dem Gewächs des Weinstocks trinken werde, bis das Reich Gottes kommt“ (Lk 22,14.15.17).

„Und sie aßen, nahm er Brot, segnete, brach und gab es ihnen und sprach: Nehmt; dies ist mein Leib. Und er nahm einen Kelch, dankte und gab ihnen diesen; und sie tranken alle daraus. Und er sprach zu ihnen: Dies ist mein Blut, das des neuen Bundes, das für viele vergossen wird“ (Mk 14,22–24).

Mit 12 Jahren ging Jesus mit seinen Eltern zum Passahfest nach Jerusalem (Lk 2,41). Jetzt, ca. 21 Jahre später, ist Er mit seinen Jüngern zusammen, um mit ihnen sein letztes Passah vor seinen Leiden zu essen. Die Stunde war gekommen, wo Er geopfert werden sollte, von welchem das Passah ein Vorbild war: Christus, „unser Passah“, wie der Apostel Paulus Ihn in 1. Korinther 5,7 nennt. Es war ein einmaliger Augenblick, wo das Vorbild mit der Verwirklichung zusammentraf!

Mit Sehnsucht hatte Er sich danach gesehnt, wenige Stunden vor seinem Tod noch einmal Gemeinschaft mit seinen geliebten Jüngern zu haben. „Größere Liebe hat niemand als diese, dass jemand sein Leben lässt für seine Freunde“ (Joh 15,13) – so hatte Er ihnen kurze Zeit vorher gesagt. Dieser Tod mit allen seinen gesegneten zeitlichen und ewigen Folgen stand an diesem Abend vor Ihm. Er liebte die Seinen wahrhaftig bis ans Ende!

Im zubereiteten Obersaal feierten sie das letzte Passah, denn es konnte kein weiteres geben; und dort fand auch das erste Abendmahl statt, welches der Herr bis zu seinem Kommen zu seinem Gedächtnis einsetzte.

Dreimal dankt der Herr Jesus an diesem Abend im Gebet:

  • für den Kelch, der bei dem jüdischen Passah benutzt wurde, welcher symbolisch für die Erlösung Israels aus Ägypten stand.
  • für das Brot, welches sein Leib ist, den Er für die Gläubigen in den Tod gab. Während Er das Brot bricht, fordert Er sie dazu auf, dies zu seinem Gedächtnis zu tun (Lk 22,19).
  • für den Kelch, welcher symbolisch für sein Blut steht, mit dem die Gläubigen erlöst und für Gott erkauft werden.

Obwohl Er kurz davor stand, wie ein Lamm zur Schlachtbank geführt zu werden, nimmt Er sich ganz zurück und dankt für den Segen, den die Gläubigen durch seinen Tod empfangen sollten.

Wir werden dazu aufgefordert, in allem zu danken (1. Thes 5,18) und zu jeder Zeit für alles zu danken (Eph 5,20).

Wie wunderbar hat der Herr Jesus uns das unter schwersten Umständen vorgelebt. Sind wir auch in dieser Hinsicht seine Nachahmer? Ist das Brotbrechen für uns ein wöchentliches Pflichtprogramm, oder können wir mit aufrichtigen Herzen sagen: „Nach deinem Namen und nach deinem Gedächtnis ist das Verlangen der Seele“ (Jes 26,8)?