Der Herr Jesus wurde wahrer Mensch nach Geist, Seele und Leib (vgl. 1. Thes 5,23). Als Mensch war er der „Mann der Schmerzen“ und mit Leiden vertraut (Jes 53,3). Während seines Erdenlebens litt er in jedem Bereich seines Menschseins. Er litt in seinem Geist, in seiner Seele und in seinem Leib.

Folgende Verse sind Beispiele seiner Leiden an Geist, Seele und Leib:

Er litt im Geist:

  • „Als nun Jesus sie weinen sah und die Juden weinen, die mit ihr gekommen waren, seufzte er tief im Geist und erschütterte sich und sprach: Wo habt ihr ihn hingelegt?“ (Joh 11,33.34).
  • „Als Jesus dies gesagt hatte, wurde er im Geist erschüttert und bezeugte und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Einer von euch wird mich überliefern“ (Joh 13,21).

Er litt in der Seele:

  • „Dann spricht er zu ihnen: Meine Seele ist sehr betrübt, bis zum Tod; bleibt hier und wacht mit mir“ (Mt 26,38; vgl. Mk 14,34; Joh 12,27).
  • „Denn satt ist meine Seele von Leiden, und mein Leben ist nahe am Scheol“ (Ps 88,4).

Er litt im Körper:

  • „Und sie spien ihn an, nahmen den Rohrstab und schlugen ihm auf das Haupt. Und als sie ihn verspottet hatten, zogen sie ihm den Mantel aus und zogen ihm seine Kleider an; und sie führten ihn weg, um ihn zu kreuzigen“ (Mt 27,30.31).
  • „Er wurde misshandelt, aber er beugte sich und tat seinen Mund nicht auf“ (Jes 53,7).

Viele Leiden, die der Herr erduldete, besonders des Geistes und der Seele, können wir gar nicht oder nicht in dem Maß nachempfinden, wie sie der Herr empfand. Das liegt daran, dass wir sündige Menschen mit von der Sünde beeinträchtigten und abgestumpften Gedanken und Empfindungen sind. Aber er war gänzlich sündlos (2. Kor 5,21; 1. Pet 2,22; 1. Joh 3,5). Er hatte reine Gedanken und reine Empfindungen. Jedes Leid, das er bei anderen sah oder selbst erfuhr, berührte ihn zutiefst und schmerzte ihn in seinem Innersten.

Doch in allen Leiden, die ihn trafen, zeigte er seine Vollkommenheit und verherrlichte er Gott (vgl. Heb 2,10). Den Höhepunkt seiner Leiden sehen wir am Kreuz von Golgatha in den drei Stunden der Finsternis. In diesen Stunden litt er der Sünde wegen von der Hand eines heiligen und gerechten Gottes (vgl. 2. Kor 5,21; 1. Pet 3,18). In diesen Stunden hat er Gott verherrlicht wie nie zuvor (vgl. Eph 5,2) Durch sein Leiden und Sterben am Kreuz von Golgatha hat er eine ewige Erlösung erfunden (Heb 9,12). Dafür sei sein herrlicher Name gelobt und gepriesen – jetzt und in alle Ewigkeit!