Der Apostel Paulus hatte die Thessalonicher während seines Besuchs in Thessalonich über das Kommen des Herrn Jesus mit den Seinen zur Aufrichtung seines Reiches belehrt. Während sie nun auf das Kommen des Herrn warteten, waren einige unter ihnen entschlafen. Ihre Sorge war nun, dass jene Entschlafenen bei der Aufrichtung des Reiches nicht dabei sein würden. Dieser Schwierigkeit begegnet der Apostel, indem er sie in seinem ersten Brief an sie über das Kommen des Herrn für die Seinen (die Entrückung der Gläubigen) belehrt (1. Thes 4,13–18). Er erklärt ihnen, dass das Kommen des Herrn für die Seinen (die Entrückung) vor seinem Kommen mit den Seinen (die Erscheinung) stattfindet.
Die entschlafenen Gläubigen würden also in keiner Weise benachteiligt werden. Beim Kommen des Herrn würden sie zusammen mit den dann lebenden Gläubigen in den Himmel entrückt und mit dem Herrn zur Aufrichtung seines tausendjährigen Friedensreiches auf der Erde erscheinen (1. Thes 4,14).
Bevor Paulus allerdings auf die Entrückung der Gläubigen zu sprechen kommt, stellt er in den vorhergehenden Versen wichtige moralische Eigenschaften vor, die diejenigen kennzeichnen sollen, die auf das Kommen des Herrn warten:
• Heiligkeit (1. Thes 4,3–8)
• Bruderliebe (1. Thes 4,9.10)
• Treue und Fleiß bei der Arbeit (1. Thes 4,11.12)
Dass der Apostel gerade über diese drei Dinge spricht, bevor er näher auf das Wiederkommen des Herrn eingeht, ist sicherlich kein Zufall. Gehen wir zu weit, wenn wir daraus schließen, dass der Herr wünscht, gerade diese Eigenschaften bei den Seinen zu finden, wenn er wiederkommt? Wir leben in einer Zeit, in der die Menschen durch alles andere als diese Dinge gekennzeichnet sind: Unmoral, Mangel an Liebe und Bequemlichkeit sind einige der hervorstechenden Merkmale unserer Zeit. Doch bei uns Gläubigen, die wir auf das bevorstehende Kommen des Herrn warten, sollen praktische Heiligkeit, Bruderliebe und Treue und Fleiß bei unserer täglichen Arbeit gefunden werden – zur Freude des Herrn und zu einem Zeugnis für unsere Mitmenschen!